- Schleifsteine
Schleifsteine, Steine oder steinähnliche Massen zum Schleifen. Man unterscheidet Wetz- oder Handsteine, größere oder kleinere Steinstücke von meist länglicher Form, oft an einer Seite zugespitzt, um damit in Vertiefungen der Arbeitsstücke gelangen zu können, und Drehsteine, runde, scheibenförmige, mäßig harte Steine von seinem, möglichst gleichförmigem Korn (Sandstein), die auf einer Drehachse befestigt sind und in einen Trog eintauchen, in dem sich Wasser befindet, um den Stein beim Schleifen naß und rein zu halten. Ein trockener Stein arbeitet zwar schneller als ein nasser, aber er erzeugt gröbere Risse, nutzt sich schneller ab und erzeugt so große Hitze, daß z. B. gehärteter Stahl beim Trockenschleifen weich wird. Die seinen abgeriebenen Teilchen (Schliff) sind für die Gesundheit der Arbeiter sehr gefährlich, weshalb man die S. mit einem nur an der Schleifstelle offenen Gehäuse umgibt, aus dem ein Ventilator den Staub wegsaugt. Beim Gebrauch unrund gewordene Steine werden durch Behauen oder durch einen spitzen, unbeweglich gegen den in Bewegung befindlichen Umkreis gehaltenen Meißel, oder eine mit harten Spitzen besetzte rotierende Walze oder am vollkommensten durch zwei gegeneinander laufende Steine wieder rund gemacht. Die Drehsteine erhalten 15–150 cm im Durchmesser, mitunter auch besondere Formen, z. B. konkave Oberflächen zum Anschleifen der Nadeln, und sodann vielfach Nebenteile zum Festhalten der Arbeitsstücke, zum Drehen zylindrischer Stücke um ihre Achse etc. und sehr große Geschwindigkeiten. Dabei können durch Zentrifugalkraft die Steine zerspringen (explodieren) oder Stücke sich ablösen, welche die Arbeiter beschädigen. Zu deren Schutz werden die S. mit Blechmänteln (s. Schleifmaschine) versehen. Wetzsteine zum Abziehen feinerer Schneidwerkzeuge mit Wasser oder Öl (Ölsteine, Abziehsteine, Wetzschalen, Streichschalen) bestehen aus Wetzschiefer, aus graubraunem, von Kieselsäure durchdrungenem Dolomit (levantische Ölsteine) oder aus einer Art Chalcedon (Arkansasschalen, Kansassteine). Künstliche S. erzeugt man wie die Schleifscheiben (s. d.).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.