- Saxifrăga
Saxifrăga L. (Steinbrech), Gattung der Saxifragazeen, meist ausdauernde, vielgestaltige Kräuter, häufig mit grundständiger Blattrosette, oft fleischigen oder lederartigen, verschieden gestalteten Blättern, wenig beblätterten Stengeln, einzeln oder in mannigfachen Blütenständen stehenden, meist weißen, auch gelben oder rötlichen Blüten und zweischnäbeliger, zweifächeriger, vielsamiger Kapsel. Etwa 200 Arten auf den Hochgebirgen der arktischen und nördlich gemäßigten Zone und in den Anden; mehrere als Glazialpflanze weit verbreitet. Auf unsern Wiesen wächst häufig S. granulata L., 30 cm hoch, mit zahlreichen Brutknöllchen am Wurzelstock und zierlichen weißen Blüten in lockerer Rispe. S. umbrosa L. (Jehovah-, Porzellanblümchen, Schollensteinbrech), in den Pyrenäen und Irland, mit verkehrt-eirunden, knorpelig gerandeten, gezahnten Grundblättern und weißen, gelb und rot punktierten Blüten in länglichen Rispen, dient in Gärten zu Einfassungen. S. sarmentosa L. (Judenbart, s. Tafel »Blattpflanzen II«, Fig. 1), mit rot behaarten, weiß geäderten, unterseits roten Blättern, etwas klebrigem, bis 45 cm hohem Schaft und weißen und blaßroten Blüten, treibt zahlreiche Ausläufer, stammt aus China und Japan und findet sich als Zierpflanze häufig in Zimmern und Gewächshäusern. Von S. crassifolia L., mit ovalen, lederigen, glatten Wurzelblättern, nacktem Stengel und roten Blüten in gedrängter Rispe, in Sibirien einheimisch, in Deutschland häufig als Zierpflanze in Gärten gezogen, werden die Blätter von den Kalmücken als Teesurrogat (mongolischer Tee, tschagischer Tee) gebraucht. Andre Arten gehören zu den zierlichsten Alpenpflanzen, und manche von diesen besitzen am Blattrand Drüsen, die reichlich kohlensauren Kalk absondern, wie S. Aizoon Jacq. (traubenblütiger Steinbrech, s. Tafel »Fliegenblumen«, Fig. 13, und »Alpenpflanzen«, Fig. 18, mit Text), S. oppositifolia L. (gegenblätteriger Steinbrech, s. Tafel »Alpenpflanzen«, Fig. 19). Vgl. Engler, Monographie der Gattung S. (Bresl. 1872); Hayek, Monographische Studien über die Gattung S. (Wien 1905).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.