Satteltragen

Satteltragen

Satteltragen, altdeutsche Strafart bei der Reiterei des deutschen Heeres, im Feld und an Stelle des strengen Arrestes noch heute gebräuchlich, wenn letzterer unaufschiebbar und zu seiner Verbüßung kein geeigneter Raum vorhanden ist. Der Bestrafte muß sich in der dienstfreien Zeit auf Wache aufhalten und täglich zwei Stunden lang an hölzernen Stangen befestigte Sättel (beim Fußvolk Gewehre), höchstens 15 kg schwer, auf einer oder ungleich verteilt auf beiden Schultern, im Stillstehen oder Umhergehen und unter militärischer Aussicht tragen. An den sogen. guten Tagen fällt das S. weg.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Satteltragen — Satteltragen, eine Strafe für Cavalleristen, wobei der Bestrafte eine Zeitlang mehre Reitersättel auf den Achseln vor der Hauptwache tragen mußte …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Satteltragen — Satteltragen, im Felde an Stelle des strengen Arrestes bei der deutschen Kavallerie bestehende Strafe, wobei der Sträfling eine mit einem Pferdesattel an jedem Ende beschwerte Stange auf der Achsel tragen muß …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Strafe — (Poena, Vindicta, Animadversio, Coërcitio), jeder Nachtheil, jedes Übel, welches denjenigen trifft, welcher sich eines Unrechtes od. einer unerlaubten Handlung schuldig gemacht hat. I. In ethischer Hinsicht unterscheidet man natürliche S n,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Haarscharen — Haarscharen, so v.w. Satteltragen …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Gaul — 1. Auch der beste Gaul stolpert einmal. – Simrock, 3065; Eiselein, 210; Steiger, 259. Engl.: The best horse stumbles. 2. Auch der beste Gaul wird steif geritten. 3. Auf abgetriebenem Gaul reitet man nicht weit. 4. Binde den Gaul an einen… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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