Barrikaden

Barrikaden

Barrikaden (franz.), Abschnitte, Sperrungen, namentlich solche aus zusammengehäuften Möbeln, Kisten, Tonnen, Wagen ohne Räder, Pflastersteinen, Baumstämmen etc. in Straßen, an Ortseingängen, Brücken etc. B. haben gegenüber der Geschoßwirkung der modernen Artillerie ihre Bedeutung fast verloren, gute Dienste leisten sie zur schnellen Sperrung des Eingangs bei Verteidigung von Dörfern etc. gegen andringende Infanterie. Bei der Belagerung von Paris war eine Barrikadenkommission tätig. Die hauptsächlichste Verwendung fanden B. besonders in Frankreich bei Aufständen und Revolutionen, um den Truppen ausdauernden Widerstand zu leisten. Am 26. Aug. 1648 (Barrikadentag, Journée des barricades) errichtete das Volk nach Gefangennahme des Anführers der Fronde (Broussel) gegen 2000 B. 1848 wurden in Paris 1500 und bei den spätern Aufständen daselbst sowie in Berlin, Frankfurt a. M. und Dresden (1849) zahlreiche, z. T. sehr solide B. erbaut, die den Brennpunkt des Kampfes bildeten. Auch in den Kommunekämpfen 1871 spielten B. eine Rolle. Vgl. Hafensperren.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Barrikaden — (v. fr.), allerhand zur Sperrung von Defileen u. Straßen in Städten u. Dörfern im Vertheidigungsgefecht aufgehäufte Baumstämme, Wagen, aufgerissenes Pflaster, Fässer, Meubles u. anderes durch die Umstände gebotene Material. Der Name B. entstand… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Barrikaden — Barrikāden (frz.), Verrammlungen, zur Verteidigung an engen Stellen (Straßen, Brücken etc.) angelegt …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Barrikaden — Barrikaden, Verrammlung von Wegen, Brücken, Engpässen, besonders der Straßen in einer Stadt, improvisirte Verschanzungen; in der letzten Revolutionszeit spielten sie eine große Rolle, haben aber auch wohl die frühere Taktik gegen sie, durch… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Barrikaden — Auf die Barrikaden gehen (steigen): sich für eine Sache mutig engagieren; auch: sich ereifern, Widerstand leisten. Die Redensart geht zurück auf den französischen Begriff ›barricade‹ = Straßenschanze, der vor allem seit der Französischen… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Barrikaden — Barrikadenpl 1.jnaufdieBarrikadenbringen(treiben)=jnaufstacheln,aufregen.DieBarrikadeisteineStraßenschanzefürStraßenschlachtenaufrührerischerBürger;etwaseit1848einvolkstümlicherBegriff.1863ff. 2.füretwaufdieBarrikadengehen(klettern,steigeno.ä.)=mu… …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • Auf die Barrikaden gehen \(auch: steigen\) —   Wer wie es umgangssprachlich heißt auf die Barrikaden geht oder steigt, der geht empört gegen etwas an, der versucht durch Protestaktionen etwas durchzusetzen: Wenn ich nicht bald eine Gehaltserhöhung bekomme, gehe ich auf die Barrikaden. Für… …   Universal-Lexikon

  • Europa im Revolutionsjahr 1848/49: Bürger auf den Barrikaden —   Mit der Unterzeichnung eines Manifests am 26. September 1815 hatten Kaiser Alexander I. von Russland, Kaiser Franz I. von Österreich und König Friedrich Wilhelm III. von Preußen eine »Heilige Allianz« begrü …   Universal-Lexikon

  • auf die Barrikaden gehen — auf die Straße gehen; protestieren; demonstrieren …   Universal-Lexikon

  • Rätedemokratie — Barrikaden in Paris während der Pariser Commune. Eine Räterepublik oder Rätedemokratie ist ein politisches System, bei dem die Herrschaft von der Bevölkerung über direkt gewählte Räte ausgeübt wird. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Räteregierung — Barrikaden in Paris während der Pariser Commune. Eine Räterepublik oder Rätedemokratie ist ein politisches System, bei dem die Herrschaft von der Bevölkerung über direkt gewählte Räte ausgeübt wird. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

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