- Süddakōta
Süddakōta (South Dakota, abgekürzt S. D.), Staat der nordamerikan. Union (s. Karte »Vereinigte Staaten«), zwischen 43–45°50' nördl. Br. und 96°20'–104° westl. L., der nördlichen Präriegruppe zuzählend, begrenzt von Norddakota im N., Minnesota und Jowa im O., Nebraska im Süden, Wyoming und Montana im O., 201,110 qkm groß. Das Land umfaßt in seiner Osthälfte die südlichen Teile des Coteau des Prairies und des Coteau du Missouri sowie die Täler des Lake Traverse, des Big Sioux und des James River, welche die anbaufähigsten Strecken enthalten. Westlich vom Missouri, der S. von NW. nach SO. durchströmt und hier den Grand, Moreau, Cheyenne und White River aufnimmt, liegen die paläozoischen Black Hills (im Harney Peak 2350 m) und die wüsten Badlands. Das Klima ist gesund, zeigt aber große Extreme von Hitze im Sommer und Kälte im Winter, der Regenfall ist gering, der Ackerbau daher zum Teil auf Bewässerung durch artesische Brunnen angewiesen. Pierre hat 7,3° mittlere Jahrestemperatur, -10,7 Januar- und 23,7° Julitemperatur bei nur 420 mm Regenhöhe. Kältegrade von -35 bis 40° und furchtbare Schneestürme (Blizzards) sind nicht selten, während das Thermometer im Juli bis +43° steigt. Die Bevölkerung betrug 1890: 328,808,1900: 401,570 Seelen (2 auf 1 qkm), davon 216,164 männlich und 185,406 weiblich. Im Ausland geboren waren 88,508 (17,873 in Deutschland, 28,435 in skandinavischen Ländern, 12,365 in Rußland und Polen), die Zahl der Farbigen betrug nur 465, der Indianer 20,225 auf 5 Reservationen von 41,560 qkm. Die Volksschulen wurden 1903 von 72,846 Kindern besucht, 5 höhere Schulen mit 91 Lehrern von 1139 Schülern, darunter die Universität in Vermillion mit 42 Dozenten und 450 Studierenden. Es erscheinen 303 Zeitungen. Angebaut waren 1900: 3,540,000 Hektar, davon 2,480,000 mit Getreide (1,594,000 mit Weizen, der 41,889,380 Bushels ergab), so daß S. nur hinter Minnesota, Norddakota und Ohio zurückblieb. An Mais wurden 32,402,504 Bushels (von 480,000 Hektar), an Hafer 19,412,490 Bushels (von 280,000 Hektar) geerntet, außerdem Gerste, Flachs und Heu. Der Viehstand ist bedeutend (1,562,165 Rinder, 505,713 Pferde), ebenso die Edelmetallproduktion. 1903 wurden an Gold 6,826,700 Doll., an Silber 119,448 Doll. in den Black Hills gewonnen. Die noch wenig bedeutende Industrie erzeugte 1905 in 686 Betrieben mit 2492 Arbeitern Waren im Werte von 13,085,333 Doll. Ein von O. her in den Staat eindringendes Eisenbahnnetz war 1904 auf 4765 km gediehen. Der Gouverneur wird auf zwei Jahre gewählt, der Senat besteht aus 44, das Abgeordnetenhaus aus 91 Mitgliedern. In den Senat und in das Repräsentantenhaus der Union entsendet S. je 2 Mitglieder; bei der Präsidentenwahl hat es 4 Stimmen. Das steuerbare Eigentum des Staates beträgt (1904) 173,206,733, die Staatsschuld 588,300 Doll. S. wird eingeteilt in 53 Grafschaften; Hauptstadt ist St. Pierre, die bedeutendste Stadt jedoch Sioux Falls. Über die Geschichte s. Norddakota. Vgl. »Facts about South Dakota« (Aberdeen 1890).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.