Rintelen, Viktor

Rintelen, Viktor

Rintelen, Viktor, Jurist, geb. 17. Aug. 1826 in Wesel, trat 1848 in den preußischen Staatsdienst, war nacheinander Kreisrichter in Dortmund, Vorsitzender des Gesamtkomitees für den Rhein-Weser-Elbekanal, Deputationsdirigent in Schwaben, Kreisgerichtsdirektor in Bergen, Appellationsgerichtsrat in Hamm, endlich seit 1877 Obertribunalsrat in Berlin. 1879 wurde er an das Kammergericht versetzt und gehörte 1880–82 dem beim Reichsgericht in Leipzig gebildeten Hilfssenat an. Die Universität Löwen promovierte ihn 1893 zum Doctor juris honoris causa. Auch wurde er zum Geheimen Oberjustizrat ernannt. Von seinen Schriften sind zu nennen: »Über den Einfluß neuer Gesetze auf die zur Zeit ihrer Emanation bestehenden Rechtsverhältnisse« (Bresl. 1877); »Systematische Darstellung des gesamten neuern Prozeßrechts« (das. 1879–83, 3 Bde.); »Die kirchenpolitischen Gesetze Preußens und des Deutschen Reiches« (Paderb. 1886, Nachtrag 1887); »Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung« (2. Aufl., das. 1888); »Das Verhältnis der Volksschule Preußens zu Staat und Kirche« (das. 1888); »Gerichtsverfassung und Justizverwaltung, systematisch bearbeitet« (2. Aufl., das. 1889); »Das Konkursrecht« (Berl. 1890; 2. Aufl., Halle 1902); »Der Zivilprozeß, systematisch bearbeitet« (Berl. 1891); »Der Strafprozeß« (das. 1891); »Der Volksschulgesetzentwurf des Ministers v. Zedlitz-Trützschler« (Frankf. a. M. 1893); »Die kirchenpolitischen Gesetze Preußens und Deutschlands in ihrer gegenwärtigen Gestaltung« (Paderb. 1903). R. ist seit 1883 Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses und vertrat seit 1884 den Wahlkreis Trier im deutschen Reichstag, wo er zu den hervorragendsten Wortführern der Zentrumspartei gehört. Er lebt in Berlin.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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