Porphyrīt

Porphyrīt

Porphyrīt (Dioritporphyrit), Ergußgestein von vorwiegender porphyrischer Struktur (s. Tafel »Mineralien und Gesteine«, Fig. 15), das im Gegensatz zu dem Quarzporphyr keinen Alkalifeldspat, sondern Kalknatronfeldspat enthält und dementsprechend, wie der Diorit, aus 58–64 Proz. Kieselsäure, 17–20 Proz. Tonerde und Eisenoxyd, 6–12 Proz. alkalischen Erden und 4–7 Proz. Alkalien besteht. Die rotbraune oder dunkelgraue bis schwarze Grundmasse zeigt unter dem Mikroskop Kalknatronfeldspäte, häufig fluidal geordnet, sowie Hornblende oder Biotit und Augit, zuweilen auch Quarz; seltener enthält sie in größerer Menge eine amorphe oder, wie bei andern Porphyren (s. Porphyr), felsitisch entglaste Basis. Die der Grundmasse eingebetteten Einsprenglinge sind vorwaltend Oligoklas, Hornblende oder Glimmer (Biotit); doch kommt auch Augit, Enstatit sowie Quarz in makroskopischen Körnern vor. Es lassen sich demnach die Porphyrite zunächst nach An- oder Abwesenheit freier Kieselsäure in quarzführende (Ilfeld am Harz) und quarzfreie (die häufigern) unterscheiden, dann nach der Natur der vorwaltenden größern Ausscheidungen in Feldspatporphyrite, Hornblendeporphyrite, Glimmerporphyrite, Augitporphyrite und Enstatitporphyrite. Hornblendeporphyrite, die übrigens meist neben der Hornblende auch Oligoklas in größern Individuen enthalten, sind der im Altertum als Material für Kunstgegenstände berühmte ägyptische Porphyr, der porfido rosso antico, ferner der sogen. Ortlerit und Suldenit aus dem Ortlergebiet in Tirol, der sogen. schwarze Porphyr vom Luganer See, der sogen. Chlorophyr aus Belgien und ähnliche Gesteine aus den Vogesen, aus Sachsen und besonders aus der Nahegegend (von hier z. B. ein Tridymit enthaltendes Gestein von Waldböckelheim bei Kreuznach). Feldspatporphyrit kommt in Thüringen, Böhmen und am Harz, Glimmerporphyrit in Thüringen, in Sachsen und am Harz vor; Augitporphyrit (mit der Abart Kuselit) und der weit seltenere Enstatitporphyrit besonders am Harz und in der Nahegegend (bei Kusel etc.). Die Eruptionszeit des Porphyrits fällt mit der des Porphyrs zusammen.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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