Geologische Formation

Geologische Formation

Geschichtete Formationen und ihre wichtigsten Versteinerungen; gleichzeitige Eruptivformationen; technisch wichtige Mineralien.


IV. Känozoische Gruppe.

3) Alluvium.

Gegenwärtiger Meeresboden, Schlick, Sand; Korallenkalke, Riffe, Guanoinseln, Dünen; Absätze der Salzseen, Kalktuff, Torf, Heide, Kulturschichten; Menschenreste.


2) Diluvium.

Höhlenlohm und Knochenbreccien (Höhlenraubtiere), Schotter, Lehm, Torf, Kalktuff, Löß, Pampastone etc._– Geschiebe, erratische Blöcke, Decksand, Asar, Kames, Drumlins, Blocklehm etc. der Glazialperiode und interglaziale Süßwasserbildungen (Sande, Kalke, Torf) und marine Absätze (Ledaton, Cyprinenton, Diatomeenerde)._– Vorglaziale Periode._– Elephas primigenius und antiquus, Mastodon etc.; älteste Menschenreste.

Eruptivgesteine (des Alluviums und Diluviums): Basaltische, phonolithische, andesitische und trachytische Laven und Tuffe.

Technisch wichtige Mineralien (des Alluviums und Diluviums): Torf und Diluvialkohlen, Salz, Edelmetalle und Edelsteine auf sekundärer Lagerstätte.


1) Tertiärformation.


d) Pliocän.

12) Astische Stufe.

Sand- und Geröllschichten im Arnotal und bei Siena, Sande und Mergel von Asti, Kalk von Messina und Palermo; Crag von Norwich in England; Mastodontenschotter bei Fulda und Rippersroda.

11) Piacentische Stufe.

Mergel von Piacenza, von Modena, Bologna, vom Vatikan, von Caltanissetta und andern Orten Siziliens; Korallen-Crag von Suffolk (England); Belvedereschotter des Wiener Beckens; Paludinenschichten Slawoniens etc.

11a) Pontische Stufe.

Marine Schichten vom Monte Mario und Vatikan, Gipsschichten von Turin und Asti, Knochenlehm von Pikermi, Dinotheriensande (Eppelsheimer Sande) im Mainzer Becken, Kongerienschichten des Wiener Beckens, Siwalikschichten Indiens.


c) Miocän.

10) Tortonische Stufe.

Mergel von Tortona; Cerithienschichten und brakische Tegel (Sarmatische Stufe) im Wiener Becken; Süßwasserkalk von Steinheim und Kalkmergel von Öningen; Süßwassermolasse von Aargau, Ulm etc.; Glimmerton in Schleswig-Holstein.

9) Helvetische Stufe.

Obere Meeresmolasse in der Schweiz und in Bayern, Litorinellenkalk im Mainzer Becken, Badener Tegel und Leithakalk im Wiener Becken, Salz von Wieliczka; oberste Faluns bei Bordeaux; Holsteiner Gestein.

8) Mainzer Stufe.

Corbiculaschichten und Braunkohle im Mainzer Becken. Obere Braunkohlenformation der Mark, Pommerns, Sachsens und Niederhessens. Graue Molasse der Schweiz.


b) Oligocän.

7) Aquitanische Stufe.

Mühlstein von Montmorency und Kalk von La Beauce im Pariser Becken; Cerithienschichten und Landschneckenkalk im Mainzer Becken, Cyrenenmergel von Mainz und Südbayern, Pechkohlen von Miesbach, Bregenz etc.; Mergel und Sande von Kassel, Osnabrück (Bünde); Sternberger Gestein; böhmische Basalttuffe; untere Süßwassermolasse der Schweiz.

6) Tongrische Stufe.

Septarien- (Rupel-) Ton von Boom, Tongern, Norddeutschland, Mainz. Sandstein von Fontainebleau und grüne Mergel vom Montmartre, Süßwasserkalk von La Brie._– Stettiner Sande (Neustadt-Magdeburg, Söllingen etc.). Obere Lagen mit Braunkohle im Samland._– Fischschiefer von Glarus. Untere Meeresmolasse der Schweiz.

5) Ligurische Stufe.

Braunkohle von Tokod; Schichten der Meletta crenata in Ungarn. Nulliporenkalk von Monte Viale._– Westeregelner und Magdeburger Sande. Unterste norddeutsche Braunkohle; Glaukonitformation und Ton mit Bernstein im Samland._– Bohnerze von Aargau, Frohnstetten. Flysch in der Schweiz und Bayern. Wiener Sandstein zum Teil._– Macigno der Apenninen. Gips und Mergel des Montmartre mit Anoplotherium commune, Paläotherien etc. Petroleumsande des Elsaß.


a) Eocän.

4) Bartonische Stufe.

Plastischer Ton von Barton. Süßwasserkalk von St.-Ouen und Sandstein von Beauchamp im Pariser Becken. Süßwasserkalk und Braunkohle der Ralligstöcke in der Schweiz, von Aix, Apt. Nummulitenkalk von Nizza. Wiener Sandstein zum Teil.

3) Pariser Stufe.

Grobkalk von Paris mit Cerithium giganteum; Nummulitenschichten in den Alpen und Pyrenäen, in Ägypten und der Libyschen Wüste. Fischschiefer von Bolca, Tuffe von Ronca. Süßwassergebilde von Buchsweiler. Bohnerze im Elsaß, Württemberg und Bayern.

2) Londoner Stufe.

Londonton. Sande von Cuise-la-Motte. Nulliporenkalk in den Pyrenäen. Alveolinenkalk in Istrien.

1) Soissonische Stufe.

Austernschichten und plastische Tone bei Soissons. Sande von Bracheux, Sand und Ton mit Braunkohle, Süßwasserkalk mit Physa gigantea und Sand von Rilly im Pariser Becken. Mergel von Meudon. Tone und Glaukonitsande von Woolwich; Thanet-Sande.

Eruptivgesteine (der Tertiärformation): Basalt, Phonolith, Andesit, Trachyt.

Technisch wichtige Mineralien (der Tertiärformation): Braun- u. Pechkohle, Petroleum (Elsaß, Hannover, Rumänien, Kaukasus, Indien, Japan), Steinsalz (Karpathenländer), Bernstein, Eisenerze (Bohnerze).


III. Mesozoische Gruppe.

3) Kreideformation.


b) Obere Kreide.

5) Senon.

Dänische Kreide (Danien) mit Saltholmskalk und Faxekalk._– Kreidetuff von Maastricht und Aachen._– Englische und französische weiße Kreide._– Kreide von Rügen._– Kreidemergel von Norddeutschland. Emscher Mergel._– Kalkmergel, Feuersteinkreide und fischreiche Plattenkalke in Syrien und am Libanon._– Kreide von New Jersey, Texas etc._– Belemnitellen, jüngste Ammoneen.

4) Turon.

Untere (graue) Kreide von England._– Glaukonitische Kreide in Nordfrankreich._– Oberer Pläner in Norddeutschland._– Oberquader, Mittelquader und Pläner in Sachsen und Böhmen._– Seewenkalk und Gosauschichten in den Alpen._– Hippuritenkalke in den Alpen und am Mittelmeer.

3) Cenoman.

Oberer Grünsand in England._– Unterer Pläner mit Tourtia-Grünsand in Norddeutschland._– Unterer Quader in Böhmen, Sachsen und bei Regensburg. Pflanzenführende Schichten von Niederschöna._– Sandstein der Charente._– Sandsteine und Mergel in Syrien (und Nubien).


a) Untere Kreide.

2) Gault.

Gault-Ton und unterer Grünsand in England. Tone und Mergel von der Aube und von Apt. Flammenmergel, darunter Tone und Sandsteine, auch Eisensteinflöze in Norddeutschland. Ton in den Westalpen.

1) Neokom oder Hils.

Tone und Mergel (Speeton clay) in England. Hilssandstein und Ton mit Eisenstein in Norddeutschland. Kalk und Mergel von Neuchâtel und Valangin. Schrattenkalk und Spatangenkalk der Alpen. Teschener Schichten._– Im Gault und Neokom neben zahlreichen Ammoniten letzte Aufhäufung von Belemniten.

Eruptivgesteine (der Kreideformation): Teschenit.

Technisch wichtige Mineralien (der Kreideformation): Kreide, Eisenerzlager (Peine, Salzgitter, Bilbao), Phosphorit (Frankreich, England, Podolien etc.), wenig Kohle (Schlesien), Gänge von Asphalt, Strontianit.


2a) Wealdenformation.

b) Wealden.

Nur aus Nordwestdeutschland, Südengland und Nordfrankreich bekannt: Ton, darunter Sandstein mit Kohlen._– Dinosaurier (Iguanodon).

a) Purbeck.

Kalke und Mergel an denselben Lokalitäten, mitunter mit Gips und Steinsalz, überlagert von dem sogen. Serpulit, einem Kalk, voll von Serpula coacervata. In einem mittlern Niveau zahlreiche Säugetierreste.

Technisch wichtige Mineralien (der Wealdenformation): Kohle am Deister, Osterwald, bei Obernkirchen, Borgloh etc.


2) Juraformation.


c) Malm.

3) Portland.

Oolithe und Mergelkalke in England und Deutschland mit Ammonites gigas. Einbeckhäuser Plattenkalk. Lithographischer Schiefer von Solnhofen, Pappenheim etc., dem schwäbischen weißen Jura ζ entsprechend. Tithonschichten (Diphya-Kalke und Stramberger Schichten) in den Alpen und den mährischen Karpathen. Reichtum an Versteinerungen: Pterodactylus, Archaeopteryx etc.

2) Kimmeridge.

Ton in England und Nordfrankreich; Kalke, Mergel und Dolomite in Westfrankreich, Norddeutschland, Schweiz, Süddeutschland, hier z.T. Plattenkalke, dem schwäbischen weißen Jura ε bis γ entsprechend._– Pteroceras, Exogyra virgula etc.

1) Corallien und Oxford.

Korallenoolith in England; Diceratenkalke in Frankreich; Kalke mit Korallen und Schwämmen (Scyphienkalke) in Süddeutschland (weißer Jura β und α in Schwaben); Terrains à chailles im Juragebirge; Dolomite, Oolithe und unten Ammonitenmergel in Norddeutschland; mitunter auch Sande. Hauptteil des Moskauer Jura._– Hemicidaris crenularis, Cidaris florigemma, unten Perarmaten-Ammoniten.


b) Dogger.

3) Kelloway (Callovien).

Brauner Jura ζ und ε in Schwaben. Tone, Eisenkalke (Cornbrash) und Sandsteine mit Ornaten- und Makrokephalen-Ammoniten in England, Frankreich, Deutschland und der Schweiz.

2) Mittlerer Dogger.

Brauner Jura δ und γ in Schwaben. Eisenoolithe, Kalke und Tone, für letztere mitunter Sande, in England, Frankreich und Deutschland; in den Tonen Coronaten-Ammoniten.

1) Personaten-Schichten und Opalinus-Ton.

Brauner Jura β und α in Schwaben. Oolithische Roteisenerze (Aalen) und Sandsteine mit Pecten personatus und Ammonites Murchisonae (England, Frankreich, Deutschland). Darunter mit Ammonites opalinus und torulosus.


a) Lias.

3) Oberer Lias.

Schwarzer Jura ζ und ε in Schwaben. Mergel mit Ammonites jurensis oder Cephalopoda-Beds; darunter Posidonienschiefer in Schwaben (hier das Hauptlager der Saurier), Norddeutschland etc. Algäuer Schiefer und Fleckenmergel.

2) Mittlerer Lias.

Schwarzer Jura ζ und ε in Schwaben. Tone, öfters mit Eisenerzlagern, Mergel und Kalk (England, Frankreich, Deutschland). Hierlatzkalke in den Alpen._– Amaltheen- und Capricornier-Ammoniten.

1) Unterer Lias.

Schwarzer Jura β und α in Schwaben. Tone, Kalke, Sandsteine, mitunter auch Eisenerze; Arieten-Ammoniten und Gryphaea arcuata mehr oben, Angulaten- und Psilonoten-Ammoniten unten._– Älteste Belemniten._– Grestener Schichten und rote Ammonitenkalke (Adnether Kalke) in den Alpen.

Eruptivgesteine (der Juraformation): Basaltähnliche (Trapp), syenitische und granitische Gesteine, Quarzporphyr.

Technisch wichtige Mineralien (der Juraformation): Steinkohlen im Lias (Odermündung, Ungarn, Persien, China), Eisenerze in mehreren Niveaus (Aalen, Lothringen, Luxemburg, Cleveland), lithographischer Schiefer und Asphalt im Malm.


1) Triasformation.


d) Rätische Formation oder Rätische Stufe.

Mergel, Tone und Sandsteine, in Deutschland mit Pflanzenresten, in Südschweden mit bauwürdiger Kohle; sogen. Bonebeds (Knochenbreccien). In den Alpen Rätkalke und Kössener Schichten (Avicula contorta)._– Wirbeltierreste, darunter älteste Säugetierzähne (Microlestes).


c) Keuper.

2) Bunter Keuper.

Bunte Mergel mit Gips (bisweilen auch Steinsalz, Lothringen, England) und Sandsteinen (Stuben- und Schilfsandstein). In den Südalpen Raibler Schichten und Hauptdolomit oder Dachsteinkalk, in den Nordalpen Carditaschichten, Lunzer Sandstein und Hallstätter Kalk.

1) Grauer Keuper.

Meist dunkelfarbige Mergel mit Sandstein und Dolomit. Oft Tone, reich an Pflanzenresten (sogen. Lettenkohle). In den Nordalpen Reiflinger Kalk und Partnachschiefer, in den Südalpen St. Cassianer Schichten und Wengener Schichten, als Rifffazies Wettersteinkalk, Schlerndolomit und Esinokalk.


b) Muschelkalk.

Fehlt in England. In Deutschland dreigliederig: Hauptmuschelkalk, Anhydritgruppe (in Südwestdeutschland salzführend), Wellenkalk mit Wellendolomit (in Luxemburg Sandstein). In den Nordalpen Guttensteiner und Reichenhaller Kalk, Virgloriakalk, in den Südalpen Recoaro- und Buchensteiner Kalk. Hierher gehört auch ein Teil der alpinen Salzlager._– Ceratiten, Nothosaurus, Encrinus.


a) Buntsandstein.

In Deutschland dreigliederig: oben Rötmergel, gelegentlich mit Gips und Steinsalz; in der Mitte der Hauptbuntsandstein, meist grobe, bunte Quarzsandsteine; unten tonige, rote und weiße Sandsteine, auch Mergel und Letten mit Rogenstein. In England oberer Newredsandstone. In den Nordalpen Werfener Schiefer mit Salzlagern bei Hallein, Berchtesgaden etc., in den Südalpen Seißer u. Campiler Schichten._– Labyrinthodonten.

Eruptivgesteine (der Triasformation): fehlen in Deutschland; in den Alpen Granit, Syenit, Porphyr; in Nordamerika Diorit, Melaphyr.

Technisch wichtige Mineralien (der Triasformation): Steinsalz im Buntsandstein und Muschelkalk (Südwestdeutschland, Ischl, Aussee, Hallstatt etc. in den Nordalpen), im Keuper (Lothringen, England), Knottenerze (Bleiglanz, Weißbleierz, Malachit) im Buntsandstein (Eifel), Eisenerz-, Bleiglanz- und Galmeilager im Muschelkalk (Oberschlesien, Wiesloch), Gänge von Erzen und Baryt im Buntsandstein. Marmor von Carrara.


II. Paläozoische Gruppe.

6) Dyasformation.

b) Zechstein.

Magnesian Limestone in England. Dreigliederig in Deutschland: 1) oberer Zechstein mit Einlagerung von Gips und Steinsalz; 2) mittlerer mit Rauchwacke; 3) unterer mit Kupferschiefer (Proterosaurus, viele ganoide Fische, z.B. Palaeoniscus Freieslebeni) und Zechsteinkonglomerat (Weißliegendes) zu unterst. Permische Bildungen Rußlands (Productus etc.), die sich am besten als häufig wiederholter Wechsel von Zechstein und Rotliegendem charakterisieren lassen.

a) Rotliegendes.

Porphyrtuffe und_-Konglomerate. Sandsteine von großer Mächtigkeit und meist roter Farbe, die nur in den obern Schichten mitunter ausbleicht, unten öfters mit Kohlenflözen in Deutschland (Archegosaurus). In England unterer Newredsandstone; in Rußland Wechsellagerung mit Zechstein; in Nordamerika marine, vom Zechstein untrennbare Bildungen. In den Alpen Verrucano, Grödener Sandstein und Bellerophonkalke.

Eruptivgesteine (der Dyasformation): Quarzporphyr (Felsittuff, Tonstein), Porphyrit, Melaphyr, alle besonders im Rotliegenden.

Technisch wichtige Mineralien (der Dyasformation): Steinsalz und Kalisalze, Kupfererze im Kupferschiefer und Weißliegenden, Kobalterzgänge (Thüringen, Spessart), Eisenerzlager (Thüringen, Spessart) im Zechstein; Manganerze an die Eruptivgesteine des Rotliegenden geknüpft.


5) Steinkohlenformation.


b) Obere Steinkohlenformation.

3) Produktive Steinkohlenformation.

Mächtige Schichtenfolge von Sandstein und grobem Konglomerat, untergeordnet Schieferton mit vielen Kohlenflözen in England, Belgien, Frankreich, in Westfalen, an der Saar, am Harz, in Sachsen, in Schlesien; ferner entwickelt in Wallis, Sardinien, Portugal, Asturien, am Donez, im Ural; besonders noch wichtig als kohlenführend in Michigan, Missouri, Illinois, an den Alleghanies._– Farne, Kalamiten, Sigillarien mit Stigmarien, Lepidodendren.


a) Untere Steinkohlenformation.

2) Flözleerer Sandstein.

Millstonegrit in England, flözleerer Sandstein in Westfalen etc.

1) Kulm und Kohlenkalk.

Mächtige Kalke in Amerika, England (Mountain-limestone, Bergkalk), Frankreich, Belgien, am Unterrhein, in Westfalen, Schlesien, Rußland, Spitzbergen, Bäreninsel. Statt dessen Grauwackenbildungen und Kieselschiefer, sogen. Kulm, in Südengland, am Harz, in Thüringen, Franken, Sachsen, im Schwarzwald, in den Alpen._– Im Kohlenkalk reiche Seefauna; Goniatiten.

Eruptivgesteine (der Steinkohlenformation): Quarzporphyr, Porphyrit, Melaphyr, Granit, Diorit, Minette, Kersantit.

Technisch nächtige Mineralien (der Steinkohlenformation): Steinkohle, Eisenerz (Kohleneisenstein), Gänge von Bleiglanz (Harz, England), Zinkerze (Aachen), Asphalt (Neubraunschweig), Steinsalz (Saginawdistrikt von Michigan).


4) Devonische Formation.

Nach verschiedenen Lokalitäten sind mehrere Fazies zu unterscheiden: das typische Devon in Zentraleuropa, namentlich Deutschland und Südengland, ist dreigliederig: oberes mit Cypridinenschiefer, Clymenienkalken und Goniatitenkalken; mittleres mit Stringokephalenkalken und Schiefern mit Calceola sandalina; unteres mit Spiriferensandstein, Orthocerasschiefer und Taunusquarzit. Die zweite Fazies (Schottland, Nord- und Westengland) ist als Sandstein (Old red) mit ganoiden Panzerfischen (Cephalaspis, Pterichthys etc.) entwickelt._– Die dritte kommt in Rußland, oben als Old red, unten und inmitten als Kalk, Mergel und Grauwacke vor; die vierte in Amerika oben ebenfalls als Old red, unten und inmitten als eigentümliche Hochsee-Fazies._– Goniatiten, Clymenien, Orthoceras, Stringocephalus, Spirifer.

Eruptivgesteine (der devonischen Formation): Diabas (Diabastuff, Schalstein), Porphyr, Keratophyr.

Technisch wichtige Mineralien (der devonischen Formation): Lager von Roteisenstein und Phosphorit (Nassau), von Silber-, Quecksilber-, Kupfer-, Blei- und Zinkerzen (Rammelsberg, Almaden in Spanien etc.); Gänge von Spateisenstein (Müsen), Blei-, Silber-, Kupfer- und Zinnerzen (Cornwall); Petroleum (Pennsylvanien); Steinsalz in den baltischen Provinzen und in China.


3) Silurische Formation.

b) Obere Silurformation.

Etage E mit der sogen, obern Fauna in Böhmen; Ludlow-, Wenlock-, Llandovery-Schichten in England; Graptolithenschichten in Thüringen. Onondaga-Salzgruppe, Niagara-Stufe und Clintonschichten in Nordamerika. Korallenkalk von Ösel, Gotland, Malmö.

a) Untere Silurformation.

Etage D mit der sogen, zweiten Fauna in Böhmen; Griffelschiefer von Saalfeld; Graptolithenschiefer und Vaginatenkalke in Nordeuropa. Caradoc-, Llandeilo-, Tremadoc-Stufe in England. Hudson-, Trenton-, Quebec-Stufe in Nordamerika.

Eruptivgesteine (der Silurformation): Granit, Syenit, Diabas (Diabastuff, Schalstein), Quarzporphyr, Porphyrit.

Technisch wichtige Mineralien (der Silurformation): Erzgänge (Blei, Zink und Silber am obern Mississippi), Roteisenerzlager (Böhmen und New York), Spateisenstein in den Nordostalpen (Eisenerz in Steiermark etc.), Anthrazitflöze in Schottland und Portugal, Steinsalz in New York (Onondagadistrikt) und Ontario.


2) Kambrische Formation.

c) Ober-Kambrium.

Obere Alaunschiefer mit Olenus in Schweden, Lingula flags in England, Dictyonemaschiefer der Ardennen sowie der russischen Ostseeprovinzen und Potsdamsandstein in Nordamerika.

b) Mittel-Kambrium.

Andrarumkalk und untere Alaunschiefer Schonens mit Paradoxides, Etage C mit der Primordialfauna in Böhmen, Paradoxidesschiefer in England und Nordamerika.

a) Unter-Kambrium.

Fucoiden- und Eophyton-Sandstein in Schweden, Přibramer Grauwacke, Olenellus-Schichten in England, Rußland und Nordamerika.

Eruptivgesteine (der kambrischen Formation): Diabas und Quarzporphyr.

Technisch wichtige Mineralien (der kambrischen Formation): Steinsalz in der Saltrange im Pandschab, Blei- und Silbererze (bei Přibram).


1) Algonkische Formation.

Glimmerschiefer, Phyllite, Tonschiefer, Sandsteine, Quarzite, Konglomerate.

Eruptivgesteine (der algonkischen Formation): Diabas, Quarzporphyr, Porphyrit und Melaphyr.

Technisch wichtige Mineralien (der algonkischen Formation): Kupfer und Silber, eng verknüpft mit Melaphyrmandelstein (am Lake Superior), Magneteisenstein und Roteisenerz (Michigan).


I. Archäische Gruppe.

2) Huronische Formation.

b) Phyllit.

Phyllit mit Amphibolit, Quarzit, Kalkstein, Tonschiefer und Konglomeratbänken wechselnd.

a) Glimmerschiefer.

Glimmerschiefer mit Quarzit, Chlorit- und Talkschiefer, Kalkstein, untergeordnet Gneisen, Hornblendegesteinen.


1) Laurentische Formation.

Gneis, Granulit, Quarzit, Amphibolit, Marmor, Dolomit, in Wechsellagerung; die Schichten meist stark aufgerichtet, gefaltet, in Fächerstellung den Kern (das Zentralmassiv) fast aller großen Kettengebirge bildend.

Eruptivgesteine (der huronischen und laurentischen Formation): Granit, Syenit, Diorit, Gabbro, Diabas, Quarzporphyr.

Technisch wichtige Mineralien (der huronischen und laurentischen Formation): Erze in linsenförmigen Einlagerungen (Magneteisen, Roteisenerz, Spateisenstein, Kupferkies, Rotzinkerz), in Fahlbändern (Kobalt-, Silber-, Kupfer-, Zinkerze), in Gängen (Silber-, Blei-, Zink-, Kupfererze etc.), fein verteilt (Gold) oder an die Eruptivgesteine geknüpft (Zinn). Graphit, Kryolith, Apatit, Dach-Griffelschiefer.


Abbildungen der bekanntesten Leitfossilien,

die als illustrative Ergänzung der vorstehenden Übersicht dienen können, befinden sich auf unsern den betreffenden Formationsartikeln beigegebenen Bildertafeln, nämlich:

Tafel Kambrische Formation

– Silurische Formation I und II

– Devonische Formation I und II

– Steinkohlenformation I und II (Tiere)

– Steinkohlenformation III und IV (Pflanzen)

Tafel Dyasformation

– Triasformation I-III

– Juraformation I-III

– Kreideformation I und II

– Tertiärformation I-III

– Diluvium I und II.


Geologische Formationen I.
Geologische Formationen I.
Geologische Formationen II.
Geologische Formationen II.
Geologische Formationen III. Verteilung von Wasser und Land zur Zeit der Kambrischen, Silurischen und Devonischen Formation.
Geologische Formationen III. Verteilung von Wasser und Land zur Zeit der Kambrischen, Silurischen und Devonischen Formation.
Geologische Formationen IV. Verteilung von Wasser und Land zur Zeit der Steinkohlen-, Zechstein- und Triasformation.
Geologische Formationen IV. Verteilung von Wasser und Land zur Zeit der Steinkohlen-, Zechstein- und Triasformation.
Geologische Formationen V. Verteilung von Wasser und Land zur Zeit der Jura- und Kreideformation.
Geologische Formationen V. Verteilung von Wasser und Land zur Zeit der Jura- und Kreideformation.
Geologische Formationen VI. Verteilung von Wasser und Land zur Zeit der Tertiärformation.
Geologische Formationen VI. Verteilung von Wasser und Land zur Zeit der Tertiärformation.

http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Geologische Formation — (hierzu die Tafeln »Geologische Formationen I VI«, mit Textblatt), auch Gebirgsformation oder nach der vom Geologenkongreß vereinbarten Nomenklatur geologisches System, ein Komplex von Gesteinen, die durch gemeinsame Eigenschaften der Lagerung,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Geologische Formation — Die Bezeichnung Formation wird in der Geologie für eine im Gelände gut erkennbare und in einer geologischen Karte gut darstellbare lithostratigrafische Gesteinseinheit verwendet, die zur genaueren Beschreibung und Untergliederung der… …   Deutsch Wikipedia

  • Geologische Kartierung — Geologische Karte von Lothringen: eine moderne geologische Karte Eine geologische Karte stellt die geologischen Verhältnisse eines Gebietes an der Erdoberfläche oder einer zur Oberfläche parallelen Ebene in einer Karte dar. Oft wird die… …   Deutsch Wikipedia

  • Geologische Landesaufnahme — Geologische Karte von Lothringen: eine moderne geologische Karte Eine geologische Karte stellt die geologischen Verhältnisse eines Gebietes an der Erdoberfläche oder einer zur Oberfläche parallelen Ebene in einer Karte dar. Oft wird die… …   Deutsch Wikipedia

  • Geologische Karten — sind kartographische Darstellungen des geologischen Baues verschiedener Gegenden, wie sie jetzt in den meisten kultivierten Ländern von einer staatlich eingesetzten oder doch subventionierten Stelle (vgl. Geologische Landesanstalten) publiziert… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Formation — (lat., Formierung), Bildung, Gestaltung. Im militärischen Sinne: 1) das organische Gefüge einer Truppe oder eines Truppenteils, Kriegs und Friedensformation, z. B. einer Feldbatterie, eines Armeekorps; in der Friedensformation eines Armeekorps… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Formation (Geologie) — Die Bezeichnung Formation wird in der Geologie für eine im Gelände gut erkennbare und in einer geologischen Karte gut darstellbare lithostratigrafische Gesteinseinheit verwendet, die zur genaueren Beschreibung und Untergliederung der… …   Deutsch Wikipedia

  • Geologische Entwicklung des westlichen Nordamerikas (Zeittafel) — Diese Zeittafel versucht in kondensierter Form die markanten Ereignisse in der geologischen Entwicklung des westlichen Nordamerikas wiederzugeben. Die Altersangaben sind approximativer Natur. 350 Millionen Jahre BP (Devon) Antler Gebirgsbildung.… …   Deutsch Wikipedia

  • Maevarano-Formation — Aufschlüsse der Maevarano Formation finden sich besonders 50 km südöstlich der Provinz Hauptstadt Mahajanga (roter Punkt auf der Karte). Die Maevarano Formation ist eine Abfolge kontinentaler Sedimentgesteine der Oberkreide in Madagaskar und eine …   Deutsch Wikipedia

  • Headon-Hill-Formation — Die Headon Hill Formation ist eine geologische Formation im südengländischen Hampshire Becken. Sie ist die unterste Formation der Solent Gruppe und wurde im Oberen Eozän abgelagert. Nach ihr wurde das Headonium benannt, eine europäische… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”