Ormuzd

Ormuzd

Ormuzd (Ormazd), spätere pers. Form des Namens für die höchste Gottheit der Bekenner der alten Nationalreligion Irans (s. Zoroaster), im Zendavesta Ahura Mazdāh (»weiser Herr«), auf den persischen Keilinschriften Auramazdā genannt. Die Griechen, die ihn Oromazes oder Oromasdes nennen, kannten ihn bereits als obersten Gott der Perser, als den aus dem reinsten Licht entstandenen Urheber der guten Dinge und als Schöpfer der Welt; auf den von Dareios I. herrührenden Keilinschriften von Bisutun heißt er »der größte der Götter«. Die authentische Quelle für die Erkenntnis seines Wesens ist das Zendavesta (s. d.), besonders der älteste Teil desselben, die »Gâthâ« (Lieder). Hiernach ist er der heiligste. Gedeihen spendende Geist, der Sonne, Mond und Sterne und den Himmel, die Erde und die Gewässer, die Bäume und die Menschen geschaffen hat und erhält. Er ist allwissend, der Freund und Schützer der Guten, der Feind der Lügner. Man betet zu ihm um Verleihung irdischer Güter, aber auch um Vollkommenheit und Unsterblichkeit oder langes Leben. Er ist die Quelle der guten Gedanken, Worte und Werke, der Vater der Armaiti, welche die Gottheit der Demut und Frömmigkeit und zugleich der Erdgeist ist; »Wahrheit« und »guter Sinn« stehen ihm zur Seite. Sein Gegner ist Auromainyus (der »böse Geist«), der spätere Ahriman (s. d.). Zwischen diesem und Ahuramazda hat der Mensch zu wählen, doch hat im ganzen der erstere eine sehr inferiore Stellung und tritt erst in den spätern Teilen des Zendavesta mehr hervor. Es werden viele Unterredungen mitgeteilt, die O. mit seinem Propheten Zarathustra über verschiedene Fragen des Glaubens und der Moral hält. Freilich bleibt er eine etwas abstrakte und passive Figur im Vergleich mit den lebensvollen alten Naturgöttern, wie Mithra (s. d.). Vgl. Darmesteter, Ormazd et Ahriman (Par. 1877); E. Meyer, Geschichte des Altertums, Bd. 1 (Stuttg. 1884); Geiger und Kuhn, Grundriß der iranischen Philologie, Bd. 2 (Straßb. 1896); Jackson, Zoroaster (New York 1899).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Ormuzd — Or muzd ([^o]r m[u^]zd), prop. n. [Zend Ahuramazda.] The good principle, or being, of the ancient Persian religion; same as {Ormazd}. See also {Ahriman}. [1913 Webster +PJC] …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Ormuzd — (in der Zendsprache Ahura Mazda, d.i. großer [hochweiser] Erzherr), im Parsimus der gütige Gott, das höchste Princip des Lichts u. des Guten, nebst Ahriman, seinem Gegensatz, geworden aus dem unerschaffenen Wesen Zeruane Akerene; seine Wohnung… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Ormuzd — (im Zendavesta Ahura mazdâ, hochweiser Herrscher), in der Religion des Zoroaster das gute Prinzip, dem Ahriman, das böse Prinzip, gegenübersteht …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Ormuzd — Ormuzd, s. Ahriman; Zendavesta …   Herders Conversations-Lexikon

  • Ormuzd — V. Ahura Mazdâ …   Encyclopédie Universelle

  • Ormuzd —   [ɔr muzd], mittelpersische Namensform der altiranischen Gottheit Ahura Masda.   …   Universal-Lexikon

  • Ormuzd — Ormazd Or mazd, Ormuzd Or muzd or Ahura Mazda A hu*ra Maz da, n. [Zend Ahuramazda.] (Zoroastrianism) The supreme deity, the embodiment of the principle of good, creator of the world, source of light, and guardian of mankind. He is the opponent of …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Ormuzd (Mythologie) — Ormuzd (Mythologie), das selige Lichtwesen, das aus dem Willen des großen Weltgeistes Zeruane Akherene, nach der persischen Mythe zugleich mit Ahriman (s. d.), seinem dunkeln Gegensatze, hervorging. Ormuzd ist Weltschöpfer und Weltregierer, er… …   Damen Conversations Lexikon

  • Ormuzd — Faravahar Ahura Mazda (persisch ‏اهورا مزدا‎, „der weise Herr“ oder „Herr der Weisheit“, mittelpersisch Ormusd oder Ormus) ist in der von Zoroaster gestifteten alten iranischen Nationalreligion des Parsismus (Zoroastrismus) der Schöpfergott, der …   Deutsch Wikipedia

  • Ormuzd II — Hormizd II Pièce du règne de Hormizd II Hormizd II fut empereur sassanide de 302 à 309 [1] …   Wikipédia en Français

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