Noce

Noce (spr. nōtsche), rechter Nebenfluß der Etsch in Südtirol, entspringt am Corno dei tre Signori der Ortler Alpen, durchfließt bis Pejo in nordöstlicher Richtung das Val del Monte, wendet sich dann nach SO., nimmt bei Ossana neuerdings nordöstliche Richtung an und fließt nun in schluchtartigem Bette durch das Sulzbergtal (Val di Sole). Oberhalb Cles wendet sich der Fluß nach S. und mündet, nachdem er den Engpaß Rocchetta durchbrochen hat, 80 km lang, bei Zambana. Das Tal des untern N. heißt Nonsberg (Val di Non) und ist hier eigentlich eine vom N. und seinen Zuflüssen tief durchfurchte Hochebene, dicht bevölkert und wohlbebaut, mit Seidenraupenzucht und Weinbau. Die Bevölkerung ist italienisch; doch enthält der Nonsberg in seinen nördlichsten Talverzweigungen mehrere deutsche Sprachinseln, wie: Unsere liebe Frau im Walde (303 Einw.), St. Felix (278 Einw.), Laurein (504 Einw.) und Proveis (377 Einw.). Hauptort des Nonsbergs ist Cles (s. d.), des Sulzbergs Malè (s. d.). Vgl. Schneller, Südtirolische Landschaften, Bd. 1 (Innsbr. 1899).