- Neumeister
Neumeister, 1) Erdmann, Vorkämpfer der lutherischen Orthodoxie und geistlicher Liederdichter, geb. 12. Mai 1671 in Uichteritz bei Weißenfels, gest. 28. Aug. 1756 in Hamburg, studierte in Leipzig Theologie und wirkte zugleich als Lehrer der Poesie an der Universität. Aus dieser Tätigkeit entstand sein »Specimen dissertationis« über die deutschen Dichter des 17. Jahrh. (1695) und seine »Allerneueste Art zur reinen und galanten Poesie zu gelangen« (1707 wider seinen Willen von Hunold herausgegeben), eine für die Zeit des tiefsten Verfalls der deutschen Dichtung sehr charakteristische Schrift. Dann bekleidete er verschiedene geistliche Ämter; 1706 wurde er nach Sorau berufen, wo er in heftige Streitigkeiten mit den Pietisten verwickelt wurde, 1713 wurde er pastor primarius in Hamburg. Seine geistlichen Lieder und Erbauungsschriften waren zu ihrer Zeit sehr beliebt, verdienstlich und erfolgreich waren seine Bemühungen, die kirchliche Musik auf eine höhere Stufe zu heben.
2) Max, Forstmann, geb. 15. Mai 1849 zu Kleindrebnitz in Sachsen, studierte auf der Forstakademie Tharandt, war bis 1880 mit Forsteinrichtungsarbeiten beschäftigt, leitete dann die Forstverwaltung des Fürsten Hatzfeldt auf Trachenberg in Schlesien, wurde 1882 Professor an der Forstakademie Tharandt und 1894 Direktor dieser Anstalt. Er schrieb: »Wie wird man ein Forstwirt?« (2. Aufl., Leipz. 1899); »Forst- und Forstbetriebseinrichtung« (als 4. Auflage des Preßlerschen Hochwaldideals, Wien 1888); »Gebrauchsanweisung zum Preßler-Neumeisterschen Zuwachsbohrer« (4. Aufl., das. 1898); »Laub- und Kalkfütterung des Edel- und Rehwildes« (Tharandt 1891); »Fütterung des Edel- und Rehwildes« (das. 1895); »Die Forsteinrichtung der Zukunft« (Dresd. 1900). Auch besorgte er die 7. bis 12. Auflage der Preßlerschen Kubierungstafeln (Wien 1890–1904) und die 6. Auflage von Judeichs »Forsteinrichtung« (Leipz. 1904) und ist Mitherausgeber des »Forst- und Jagdkalenders« (Berl.).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.