Knorpelgeschwulst

Knorpelgeschwulst

Knorpelgeschwulst (Chondroma, Enchondroma), eine aus Knorpelgewebe bestehende krankhafte Neubildung. Die Knorpelgeschwülste wachsen langsam, erreichen im Lauf einiger Jahre nicht selten den Umfang einer Faust, selbst eines Kindskopfes, und bleiben dann meist stationär. Zuweilen zeigen diese Geschwülste freilich auch ein schnelleres, selbst rapides Wachstum und vergrößern sich, sich selbst überlassen, ins Unbegrenzte. Die K. kommt vorwiegend bei jugendlichen Individuen vor. Ihr Lieblingssitz sind die Knochen, namentlich die kurzen Röhrenknochen der Hand und des Fußes, aber auch die großen Röhrenknochen, seltener die platten, dicken und kurzen Knochen (Ekchondrome). Die im Knochen sich entwickelnden Enchondrome blähen letztern auf, durchbrechen auch die dünne Knochenhülse nicht selten, verschonen aber stets die Gelenkenden der Knochen. Sie kommen auch in mehrfacher Anzahl fast an allen Knochen des Skelettes vor, behalten aber gerade in diesem Fall meist den gutartigen Charakter. Außer an Knochen werden Enchondrome öfters beobachtet in den Speicheldrüsen, den Brustdrüsen, den Hoden und dem Eierstock. Obschon die K. meist eine gutartige Neubildung darstellt, so kennt man doch auch Fälle, und namentlich sind dies die weichen oder Gallertenchondrome, die einen bösartigen Verlauf nahmen, wo die Knorpelmasse in die Venen, die Lymphgefäßstämme überging, auf die Lymphdrüsen und selbst auf entfernte Organe, z. B. auf die Lungen, metastatisch sich verbreitete. Daher wird jedes Enchondrom, wenn es erreichbar ist und nicht als stationär angesehen werden kann, auf operativem Weg entfernt; durch medikamentöse Mittel ist es nicht zur Rückbildung zu bringen.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Knorpelgeschwulst — Knorpelgeschwulst, Enchondrom, krankhafte Geschwulst aus Knorpelgewebe, meist von Knochen, seltener von drüsigen Organen ausgehend, durch Operation zu entfernen …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Knorpelgeschwulst — Knorpelgeschwulst,   das Chondrom. * * * Knọr|pel|ge|schwulst, die (Med.): Wucherung aus Knorpel …   Universal-Lexikon

  • Knorpelgeschwulst — ↑Ekchondrom, ↑Myxochondrom …   Das große Fremdwörterbuch

  • Knorpelgeschwulst — Knọrpelgeschwulst vgl. Chondrom …   Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke

  • Chondroblastom — ◆ Chon|dro|blas|tom 〈[çɔn ] n. 11; Med.〉 Knorpelgeschwulst; Sy Chondrom [<grch. chondros „Knorpel“ + Blastom] ◆ Die Buchstabenfolge chon|dr... kann in Fremdwörtern auch chond|r... getrennt werden. * * * Chondroblastom,   das Chondrom. * * *… …   Universal-Lexikon

  • Knorpel — (Catilagines), nebst den Knochen u. Horngebilden die festesten Bestandtheile des thierischen Körpers, zeichnen sich durch hohen Grad von Elasticität u. Biegsamkeit neben großer Festigkeit aus, treten bei der Entwicklung des Embryo zuerst mit auf …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Chondrōma — Chondrōma, s. Knorpelgeschwulst …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Ekchondrōm — (Ekchondrosis, griech.), s. Knorpelgeschwulst …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Enchondrōm — (griech.), s. Knorpelgeschwulst …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Knorpel — (Cartilago), eine Stützsubstanz im Tierkörper, ist meist fest, leicht zu durchschneiden, sehr elastisch und biegsam, bläulich oder gelblich. Der K. enthält 66 Proz. Wasser, schrumpft beim Trocknen zu einer hornähnlichen Masse ein, quillt im… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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