Kelle, Johann

Kelle, Johann, Germanist, geb. 15. März 1829 in Regensburg, lebt in Prag, wo er seit 1857 als Professor der deutschen Sprache und Literatur an der Universität wirkte, bis er 1899 in den Ruhestand trat. Er veröffentlichte unter anderm: »Otfrids von Weißenburg Evangelienbuch« mit Grammatik und Glossar (Bd. 1–3, Regensb. 1856–81); »Christi Leben und Lehre, besungen von Otfrid. Aus dem Althochdeutschen übersetzt« (Prag 1870); »Die Jesuitengymnasien in Österreich« (das. 1873); »Verbum und Nomen in Notkers Boëthius« (Wien 1885); »Verbum und Nomen in Notkers Capella« (in der »Zeitschrift für deutsches Altertum«, Bd. 30, 1886) und »Verbum und Nomen in Notkers Aristoteles« (»Zeitschrift für deutsche Philologie«, Bd. 18, 1886); »Die St. Galler deutschen Schriften und Notker Labeo« (in den Schriften der Bayrischen Akademie, 1888); »Untersuchungen zur Überlieferung, Übersetzung, Grammatik der Psalmen Notkers« (Berl. 1889); »Geschichte der deutschen Literatur von der ältesten Zeit bis zum 13. Jahrhundert« (das. 1892–96, 2 Bde.); »Die Quelle von Ezzos Gesang von den Wundern Christi« (Wien 1893).