Kastilisches Scheidegebirge

Kastilisches Scheidegebirge (Carpeto-Vettonisches Gebirgssystem), Gebirge in Zentralspanien, das die ehemaligen Provinzen Alt- und Neukastilien trennt und zugleich die ganze Halbinsel in eine nördliche und südliche Hälfte teilt. Von N. steigt das Gebirge allmählich an, nach S. zu stürzt es steiler in die tiefer liegende Hochebene von Neukastilien. Es zerfällt in einen östlichen, einen mittlern und einen westlichen Teil. Die östlichen Sierren ragen anfangs mit völlig kahlen Kämmen nur wenig über das 12–1300 m hohe Plateau; erst westlich von Atienza beginnt das Gebirge mit der Sierra Pela (1580 m) und der Sierra de Ayllon (Cebollera 2127 m, der südlich vorgelagerte Pico Ocejon erreicht 2065 m Höhe) und steigt jenseit des Passes von Somosierra (1430 m) zu der aus silurischen Schiefern und Gneisgranit bestehenden, wild zerrissenen Sierra de Guadarrama (s. d.), die im Pico de Peñalara 2405 m Höhe erreicht. Hier ist das Scheidegebirge am schmälsten. Von da an erweitert sich der schroffe, aus Granit bestehende Hauptzug, die Sierra de Gredos (s. d.), welche die höchste Erhebung des ganzen Gebirgssystems, die Plaza del Moro Almanzor (2661 m), enthält, durch die nördlich vorlagernden Bergketten der Paramera de Avila, Sierra de Avila (Cerro Zapatero, 2097 m, und der Serrota, 2294 m). Jenseit des Passes von Tornavacas (1378 m) zieht sich die aus mehreren Ketten bestehende Sierra de Bejar (noch bis 2400 m hoch) hin. Den westlichen Teil des Scheidegebirges bildet eine von NO. nach SW. verlaufen de Gebirgskette, von deren einzelnen Abschnitten insbes. die Peña de Francia (1723 m) und die Sierra de Gata (2300 m), ein ödes, wildes Gebirge mit romantischen Tälern (Las Batuecas, Las Hurdes), hervorzuheben sind. Das Gebirge setzt sich in Portugal als Bergterrasse von Beira und Serra da Estrella (s. d.) fort. Das ganze Gebirgssystem bietet mit Ausnahme der höchsten Ketten leichte Übergänge dar. S. Karte »Spanien«.