Karbylamīne

Karbylamīne

Karbylamīne (Formonitrile, Isocyanide, Isonitrile), Verbindungen, die den Cyaniden der Alkoholradikale, also den Nitrilen isomer sind, sich von diesen aber dadurch unterscheiden, daß bei ihnen fünfwertiger Stickstoff mit vier Affinitäten an Kohlenstoff gebunden ist (Methylkarbylamin CH3.N = C), während bei den Nitrilen der Stickstoff durch drei Affinitäten gebunden ist (Methylcyanid CH3.N = C). K. entstehen aus den Aminbasen bei Einwirkung von Chloroform und Alkali: Äthylamin gibt Äthylkarbylamin: C2H5.NH2+CHCl3 = 3HCl+C2H5NC. Die K. sind farblose Flüssigkeiten, riechen höchst widerlich und durchdringend, lösen sich in Alkohol und Äther, schwer in Wasser, und sind sehr giftig. Sie gehen mit Chlorwasserstoff Verbindungen ein, die durch Wasser in Ameisensäure und Aminbasen zerlegt werden. Durch wässerige Alkalien werden sie nicht angegriffen.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Cyansäure — NC.OH entsteht beim Erhitzen von Cyanursäure und Verdichten der Dämpfe bei sehr niedriger Temperatur. Sie bildet eine wasserhelle Flüssigkeit von höchst durchdringendem, stechendem, der Essigsäure ähnlichem Geruch, ist sehr flüchtig und… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Isocyanide — Isocyanide, s. Karbylamine …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Isonitrīle — Isonitrīle, s. Karbylamine …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”