Kanne [1]

Kanne [1]

Kanne, ein bauchiges Gefäß mit engem Halse, schnabel- oder röhrenförmigem Ausguß und Henkel, das schon im Altertum bekannt war (griech. prochoos. oinochoe, s. Tafel »Vasen«, Fig. 9 u. 10). Die Kannen des Altertums waren meist aus Ton, Erz (s. Tafel »Bronzekunst I«, Fig. 2), Silber oder Gold, erst in späterer römischer Zeit aus Glas gefertigt. Im Mittelalter waren Ton und Metall die vorwiegenden Stoffe. In der Renaissancezeit war die K. ein beliebtes Tafel- und Prunkgeschirr. Neben den meist mit Deckeln versehenen Steinzeugkannen (s. die nebenstehende Abbildung) für den gewöhnlichen Gebrauch wurden solche aus Gold, aus vergoldetem Silber, aus Bronze (s. Tafel »Bronzekunst III«, Fig. 2), aus mit Silber und Bronze montiertem Kristall etc. gefertigt. Vgl. auch Krug und Tafel »Russische Kultur II«, Fig. 11.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Kanne — Sf std. (11. Jh.), mhd. kanne, ahd. kanna, as. kanna Entlehnung. Vergleichbar mit anord. kanna, ae. canne. Vermutlich entlehnt aus ml. canna gleicher Bedeutung (die umgekehrte Entlehnungsrichtung ist nicht ausgeschlossen). Falls aus dem… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Kanne — Kanne: Die altgerm. Gefäßbezeichnung mhd. kanne, ahd. channa, niederl. kan, engl. can, schwed. kanna ist wahrscheinlich entlehnt aus lat. canna »Schilf, Rohr; Röhre« (vgl. ↑ Kanal), das demnach in der römischen Töpferei zunächst ein Gefäß mit… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Kanne [1] — Kanne, 1) bestimmtes, aber nicht überall gleiches Maß, meist flüssiger Dinge, oft gleichbedeutend mit Maß, Quart, Quartier. Der Gehalt der K. wird nach dem Kannenmaß bestimmt; so sind 6 Leipziger K n = 7 Dresdner, 4 Dresdner = 3 Berliner Quart.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Kanne [2] — Kanne, 1) Johann Arnold, geb. 1773 in Detmold; studirte Theologie, lebte dann in Berlin, Jena, Würzburg etc., trat 1805 in österreichische, 1806 in preußische Kriegsdienste, wurde gefangen, entsprang, trat wieder in österreichische Dienste, kam… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Kanne [3] — Kanne, ein altes ursprünglich westfälisches Adelsgeschlecht, welches um 1400 in der Gegend von Höxter begütert war, später in Westfalen, in Franken u. in den Rheinlanden Besitzungen erwarb u. 1762 in den Freiherrnstand erhoben wurde. 1) Jobst,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Kanne [2] — Kanne, früheres deutsches Maß für Flüssigkeiten: in Bayern als Maßkanne oder Maaß = 1,069 Lit.; in Sachsen die Dresdener K. zu 2 Töpfchen oder Nösel = 0,9356 L., seit 1851 auch Buttergewicht = 1 kg; in Weimar die Ohmmaß oder K. für Öl = 0,996 L.; …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kanne — Kanne, früheres Flüssigkeitsmaß; in Sachsen etwa = 1 l; in Dänemark (Kande) und Norwegen = 1,932 l; in Schweden (Kanna, bis 1883) = 2,617 l; Buttergewicht in Sachsen zu 2 Zollpfund = 1 kg …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Kanne [1] — Kanne, Flüssigkeitsmaß von sehr verschiedenem Inhalte, von 40–122 Par. Kubikzoll …   Herders Conversations-Lexikon

  • Kanne [2] — Kanne, Johann Arnold, geb. 1773, gest. 1824 als Professor der oriental. Literatur zu Erlangen, erhielt eine wissenschaftliche Bildung, wurde dann aus Noth zuerst bei den Preußen, hierauf bei den Oesterreichern Soldat, in München durch Jakobi frei …   Herders Conversations-Lexikon

  • Kanne — ↑Pinte …   Das große Fremdwörterbuch

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