- Hippolytus
Hippolytus, altkirchlicher Schriftsteller, Schüler des Irenäus (s. d.), Presbyter in Rom, nach dem Tode des Bischofs Zephyrinus 217 in scharfem Gegensatz zu dessen Nachfolger Calixtus I. (s. d.) wegen Fragen des Dogmas und mehr noch der Kirchenzucht, längere Zeit Bischof einer separierten Gemeinde, wurde 235 nach Sardinien deportiert und ist dort wahrscheinlich gestorben. Ein Verzeichnis seiner Schriften ist auf dem Postament einer ihm vielleicht unmittelbar nach seinem Tod errichteten, 1551 aufgefundenen, jetzt im Lateranmuseum befindlichen Statue (sitzende Figur) eingegraben. Er bekämpfte die Gnostiker seiner Zeit in mehreren Schriften, vornehmlich der »Widerlegung aller Ketzereien« und verfaßte dogmatische, exegetische (Kommentare zu Daniel und zur Apokalypse), chronographische und kirchenrechtliche Abhandlungen. Eine vollständige Ausgabe seiner Schriften durch die Berliner Akademie ist im Erscheinen begriffen (Bd. 1, hrsg. von Bonwetsch und Achelis, Berl. 1897). Vgl. Bunsen, H. und seineZeit (Leipz. 1852–53, 2 Bde.); Döllinger, H. und Kallistus (Regensb. 1853); G. Ficker, Studien zur Hippolytfrage (Leipz. 1893); H. Achelis, Hippolytstudien (das. 1897); K. Neumann, H. von Rom in seiner Stellung zu Staat und Welt (das. 1902) und die von Bonwetsch in den »Texten und Untersuchungen« (hrsg. von Gebhardt u. Harnack) veröffentlichten Abhandlungen (Leipz. 1897 ff.).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.