Griqualand

Griqualand

Griqualand, Name von zwei Distrikten der brit. Kapkolonie (s. d. mit Karte), benannt nach den Griqua, Mischlingen von Hottentotten, Negersklaven und Holländern, die ein verdorbenes Holländisch sprechen. Die Griqua wohnten im Anfang des 18. Jahrh. auf dem Roggeveld, nordöstlich von Kapstadt, wurden aber 1825 durch die englischen Kolonisten über den Oranjefluß gedrängt, wo sich ein Teil in dem jetzigen Westgriqualand niederließ, während die andern zuerst im Oranje-Freistaat wohnten, 1852 aber in das heutige Ostgriqualand wanderten. Westgriqualand, nördlich vom Oranjefluß, wurde 1871 von dem Griquahäuptling Waterboer an England abgetreten und 1876 nach Abfindung der Transvaalrepublik durch Zahlung von 90,000 Pfd. Sterl. 1880 der Kapkolonie als Provinz einverleibt. Es umfaßt die Divisionen Hay, Herbert, Kimberley und Barkley West mit einem Areal von 39,359 qkm und (1891) 83,375 Einw. Besonders wichtig ist das Gebiet geworden durch die 1867 am untern Vaal und bei Kimberley (s. d.) entdeckten Diamantfelder, die bis 1893 einen Ertrag von 65 Mill. Pfd. Sterl. ergaben. Ostgriqualand, das frühere Nomansland in Kaffraria, durch das Kathlambagebirge von Basutoland, durch den Umzimkulu von Natal getrennt, im übrigen von Pondo- und Tembuland umschlossen, umfaßt 19,668 qkm mit (1891) 152,618 Einw., vorwiegend Bantuneger, die hauptsächlich Viehzucht treiben. Doch ist der Getreidebau bereits recht ansehnlich. Auch Kohle ist gefunden worden. Außer mehreren englischen Missionsgesellschaften wirken hier die Brüdergemeinde und die Berliner Mission. Hauptort ist Kokstad mit (1891) 2059 Einw. 1861 trat der von den Sulu bedrohte Amapondohäuptling Faku seine Rechte an England ab, welches das von den hier wohnenden Pondomisi, Baka und Xesibi noch unbesetzte Land an Adam Koks Griqua, Basuto und Fingo verteilte; 1876 wurde Ostgriqualand mit der Kapkolonie vereinigt, nachdem Westgriqualand schon vorher, bald nach den ersten Diamantfunden, 27. Okt. 1871 unter den Schutz Englands geraten war.

Gris, bei Pflanzennamen für A. Gris, Botaniker in Paris; Flora Neukaledoniens.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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