Freie wirtschaftliche Gruppe

Freie wirtschaftliche Gruppe, Name der antisemitischen Fraktion im deutschen Reichstag, die sich zwar im September 1900 auf dem Magdeburger Parteitag in die Neue deutsche soziale (Deutsch-soziale) Partei Liebermanns v. Sonnenberg und die demokratischere Deutsche Reformpartei (Ahlwardts und Böckels, die bei den Wahlen 1903 beide unterlagen) spaltete, aus praktischen Gründen aber als Deutschsoziale Reformpartei weiterbestand. Diese umfaßte gleichzeitig auch zwei Christlich-soziale und zwei Abgeordnete des Deutschen Volksbundes und zählte beim Zusammentritt des Reichstags im Herbst 1903 infolgedessen elf Mitglieder. Doch taten sich im Dezember 1903 unter Absonderung von den »sechs Antisemiten strenger Observanz« die drei Deutsch-sozialen mit den sechs süddeutschen Bauernbündlern, den beiden Christlich-sozialen und einem Wildkonservativen zu einer neuen Gruppe zusammen und bildeten die Freie wirtschaftliche Vereinigung.