- Fagibine
Fagibine, inselreicher See in Westafrika, 70 km westlich von Timbuktu, in Form eines länglichen Dreiecks, über 100 km lang, bis 25 km breit und stellenweise 30 m tief. Der See steht in Verbindung mit dem Niger und wächst mit dessen Flußschwelle sehr bedeutend. Er tritt dann in Verbindung mit dem nahen See Bonkor, und die Wasser reichen bis zu den Tahakimbergen; weiterhin bestehen Verbindungen mit dem langgestreckten Telesee im N. und dem südlicher gelegenen See Dauna, wahrscheinlich auch noch mit andern Seengruppen im S. Mehrere oberhalb Timbuktus aus dem Niger tretende, nie vertrocknende, aber durch Pflanzenbarren gesperrte Kanäle (nur der bedeutendste, der Gundamkanal, ist vom Dezember bis Mai fahrbar) vereinigen sich bei dem als Station für Kanonenboote wichtigen Orte Gundam und ergießen sich dann in den Südzipfel des Telesees. Der beste Hafen ist Port Aube an der Küste der Insel Tagilam. Am Nord- und Westufer hausen die Tuareg Igellad, während am Südufer sich zahlreiche ihnen hörige Sklavendörfer hinziehen, die reiche Erträge ernten. Man begreift unter dem Namen F. oft auch alle Wasserbecken am linken Nigerufer, mit denen der große See in Verbindung steht, wie die bereits genannten Bonkor, Tele, Dauna sowie die Seen Fati und Horo, den Sumpf Guati und die Seen Takadschi, Sompi, Kabara und Tenda.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.