Erektion

Erektion

Erektion (lat.), Anschwellung mancher Gewebe des tierischen Körpers, namentlich der Schwellkörper der männlichen und weiblichen Geschlechtswerkzeuge. Die E. beruht auf einer eigentümlichen Einrichtung des sehr reich entwickelten Blutgefäßapparats in den betreffenden Geweben, der ein weitverzweigtes kommunizierendes Höhlensystem darstellt. Die E. tritt ein, sobald alle Blutgefäße strotzend mit Blut gefüllt werden, und hört auf, sobald die Blutgefäße sich ihres Inhalts entledigen. Die Anhäufung des Blutes in den Geweben als nächste Ursache der E. wird bedingt durch den Einfluß gefäßerweiternder Nerven. Die Schwellkörper des männlichen Gliedes enthalten für gewöhnlich nur wenig Blut; reizt man aber die gefäßerweiternden Nerven (nervi erigentes), so erweitern sich die sie speisenden Schlagadern, und ihr Höhlensystem füllt sich plötzlich derartig mit Blut, daß dieses nicht mit derselben Schnelligkeit abströmen kann, mit der es einströmt. Hierdurch schwellen die Teile derartig an, daß sie sich fest anfühlen und ausrichten (erigieren). Die Erektionsnerven werden reflektorisch tätig durch wollüstige Vorstellungen und bei Reizung der Haut des Gliedes. Das nervöse Zentralorgan für diesen Reflex liegt im Lendenteil des Rückenmarks. Hört die Erregung der Gefäßnerven auf, so entledigt sich der vorher angeschwollene Teil seiner Blutmasse und kehrt wieder in den Zustand der Schlaffheit zurück. Bei Rückenmarksschwindsucht, Diabetes etc., auch im Alter schwindet das Erektionsvermögen, während es bei manchen Zuständen krankhaft gesteigert ist. Auch die Kämme und Klunkern auf dem Kopf und am Hals mancher Vögel (Truthahn etc.) sind erektil.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Erektion — Sf Versteifung erw. fach. (20. Jh.) Entlehnung. Entlehnt aus l. ērectio f. Aufrichtung mit neuer Bedeutung. Zu l. ērigere aufrichten , s. alert und regieren.    Ebenso nndl. erectie, ne. erection, nfrz. érection, nschw. erektion, nnorw. ereksjon …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Erektion — Erigierter Penis (rechts) und unerigierter Penis (links) im Vergleich Unter Erektion (lat. erigo, Aufrichtung, Erregung [1]) versteht man meist die Versteifung des männlichen Penis, die spontan oder infolge mechanischer oder psychischer Reize,… …   Deutsch Wikipedia

  • Erektion — Ständer (umgangssprachlich) * * * Erek|ti|on 〈f. 20〉 das Erigieren, Aufrichten, Anschwellen (der äußeren Geschlechtsorgane bei geschlechtlicher Erregung) [<lat. erectio „das Emporrichten“] * * * Erek|ti|on, die; , en [lat. erectio =… …   Universal-Lexikon

  • erektion — e|rek|tion sb., en, er, erne, i sms. erektions , fx erektionsproblem; få erektion …   Dansk ordbog

  • Erektion — Anschwellung, Aufrichtung, Versteifung; (ugs.): Ständer, Steifer; (Med.): Priapismus. * * * ErektiongeschlechtlicheErregung,Aufrichtung,Versteifung,Anschwellung,Verhärtung;ugs.:Ständer,Latte,Aufstand,Stein …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Erektion — E·rek·ti·on [ tsi̯oːn] die; , en; geschr; die Schwellung und Versteifung der (Geschlechts)Organe, besonders des Penis (meist bei sexueller Erregung) …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Erektion — E|rek|ti|on 〈f.; Gen.: , Pl.: en〉 das Aufrichten, Anschwellen, Straffen der äußeren Geschlechtsorgane bei geschlechtl. Erregung [Etym.: <lat. erectio »das Emporrichten«] …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Erektion — Erektio̱n w; , en: durch Blutstauung bedingte Versteifung u. Aufrichtung von Organen, die (wie z. B. das männliche Glied) mit Schwellkörpern versehen sind …   Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke

  • Erektion — Erek|ti|on die; , en <aus lat. erectio »Aufrichtung«> durch Blutstauung entstehende Versteifung u. Aufrichtung von Organen, die mit Schwellkörpern versehen sind (wie z. B. das männliche Glied) …   Das große Fremdwörterbuch

  • erektion — s ( en, er) …   Clue 9 Svensk Ordbok

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