Einschlafen der Glieder

Einschlafen der Glieder

Einschlafen der Glieder, ein Zustand, der in der Regel durch einen anhaltenden Druck (infolge fehlerhafter Lage, Auflegen des Armes auf eine Stuhllehne etc.) auf einen Nerv hervorgerufen wird, besteht in einem eigentümlichen, bisweilen bis zum Schmerz sich steigernden Prickeln und Stechen in dem betroffenen Körperteil, meist einem Arm oder Bein, bei aufgehobener oder herabgesetzter Empfindlichkeit der Haut gegen äußere Berührung und selbst kurzdauernder Bewegungsunfähigkeit. Es beruht auf beginnender Lähmung der empfindenden Nervenfasern des betreffenden Körperteils und entsteht auch bei Verschluß der Pulsadern, weil die Nerven ohne frische Zufuhr von Arterienblut ebenfalls gelähmt werden. Das E. geht auch der Anästhesie voraus und entspricht in der Regel dem ersten Stadium derselben oder bildet den Übergang zur Wiederherstellung des gesundheitsgemäßen Zustandes, bei Heilung einer Empfindungslähmung. Das durch vorübergehenden Druck auf die Nerven entstandene E. verliert sich, sobald jener aufhört, sehr schnell wieder, während das aus zentralen, d.h. im Gehirn oder Rückenmark gelegenen Ursachen entstandene, der Anästhesie vorhergehende E. in der Regel lange bestehen bleibt oder in eine vollkommene Empfindungslähmung übergeht und deshalb als ein sehr bedenkliches Symptom gilt.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Einschlafen der Glieder — Einschlafen der Glieder,   Medizin: Parästhesie …   Universal-Lexikon

  • Einschlafen der Glieder — Unter Obdormition (von lat. obdormitio das „Einschlafen“) versteht man Missempfindungen (Parästhesien) wie „Kribbeln“ und „pelziges Gefühl“ der Haut, die durch Druck auf einen Nerv entstehen können. Diese Missempfindungen können beispielsweise… …   Deutsch Wikipedia

  • Taubsein der Glieder — Taubsein der Glieder, soviel wie Einschlafen der Glieder (s. d.) …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Einschlafen — der Glieder nennt man die gewöhnlich vorübergehende Unempfindlichkeit gegen äußere Eindrücke in der Haut eines Körpertheils, meist mit dem Gefühl von Kriebeln oder Pelzigsein verbunden, und beruht auf einer lähmungsartigen Unthätigkeit der… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Einschlafen — der Glieder oder Parästhesie, kribbelnde Empfindung bei Druck auf größere Nervenstämme und bei manchen Nervenkrankheiten …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Absterben einzelner Glieder — Absterben einzelner Glieder, s. Einschlafen der Glieder …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • einschlafen — wegdösen (umgangssprachlich); einnicken; einpennen (umgangssprachlich); eindösen (umgangssprachlich) * * * ein|schla|fen [ ai̮nʃla:fn̩], schläft ein, schlief ein, eingeschlafen <itr.; ist: 1. in Schlaf sinken, fallen /Ggs. aufwachen/: sofort,… …   Universal-Lexikon

  • Einteilung der Nebensätze — § 330. Die Nebensätze können von verschiedenen Standpunkten aus eingeteilt werden und zwar: 1) nach der Art ihrer Verbindung mit dem übergeordneten Satz, 2) nach ihrer Stellung im Satzgefüge, 3) nach ihrer syntaktischen Funktion (diese Einteilung …   Deutsche Grammatik

  • Absterben — Absterben, 1) gefühllos werden; so A. der Glieder, eigentlich das Erlöschen der Lebensthätigkeit durch Lähmung od. Entzündung, durch Erschöpfung der Nerven, durch Genuß mancher Gifte, z.B. des Mutterkorns, od. mechanisch durch behinderten… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Parästhesie — Fehlempfindung * * * Par|äs|the|sie auch: Pa|räs|the|sie 〈f. 19; Med.〉 abnorme Empfindung als Folge von Nerven od. Durchblutungsstörungen, z. B. Eingeschlafensein von Gliedmaßen [<grch. para „neben“ + aisthesis „Wahrnehmung, Empfindung“] * * * …   Universal-Lexikon

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