Drehwage

Drehwage

Drehwage (Torsionswage), Instrument zur Messung sehr kleiner Kräfte, ist auf das Gesetz gegründet, daß bei elastischen Drähten der Widerstand, den sie leisten, wenn sie, an einem Ende befestigt, am andern um sich selbst gedreht werden, dem Winkel proportional ist, um den der Draht gedreht wird. Die D. besteht aus einem seinen Metalldraht, der in einem gläsernen Zylinder hängt und ein horizontales Stäbchen trägt, in dessen Höhe an der Wand des Zylinders eine Kreiseinteilung angebracht ist, die zur Messung der Ablenkung des Stäbchens dient. Der Draht ist oben in einem beweglichen Zapfen befestigt, so daß er sich in jede beliebige Lage bringen läßt. Am Zapfen ist ein Index angebracht, der an einer Kreiseinteilung angibt, welche Torsionskraft anzuwenden ist, wenn das Stäbchen in einer gewissen Lage erhalten werden soll. Bringt man das Stäbchen nur auf den Nullpunkt der Teilung und läßt eine abstoßende Kraft darauf wirken, so wird eine der Kraft proportionale Ablenkung des Stäbchens erfolgen. Durch Drehung des Zapfens kann man dann dasselbe wieder seinem Nullpunkt nähern und aus der angewandten Torsionskraft berechnen, in welchem Maße die abstoßende Kraft wirksam gewesen ist. Die D. wird nach dem Vorgang Coulombs vorzüglich zu Messungen der abstoßenden Kraft des Magnetismus und der Elektrizität gebraucht. Michell (gest. 1793) konstruierte eine D., mittels deren er die mittlere Dichtigkeit der Erde bestimmen wollte, was später durch Cavendish, Reich und Baily ausgeführt wurde.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Drehwage — (Torsionswage), von Coulomb, gründet sich auf das Gesetz, daß bei elastischen Drähtchen der Widerstand, welchen dieselben, wenn sie am einen Ende befestigt, am anderen gedreht werden, leisten, dem Winkel proportional ist, um welchen der Draht… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Drehwage [1] — Drehwage (Torsionswage), s. Wage …   Lexikon der gesamten Technik

  • Drehwage [2] — Drehwage, s. Schwere …   Lexikon der gesamten Technik

  • Drehwage — Drehwage, s. Torsionswage …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Drehwage — Drehwage, lat. dtsch. Torsionswage, wurde 1777 von Coulomb (s. d. A.) erfunden u. deßhalb auch Coulombʼsche Wage genannt. Sie dient zur genauen Berechnung kleiner Kräfte, namentlich der abstoßenden Kraft der Elektricität und des Magnetismus und… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Elektrische Drehwage — Elektrische Drehwage, s.u. Elektricität II …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Magnetische Drehwage — (Magnetisches Pendel). s.u. Pendel B) 2) …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Coulombsche Drehwage — Coulombsche Drehwage, s. Torsionswage …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Wage [1] — Wage, Gerät zur Gewichtsbestimmung, die auf einer Vergleichung von Gewichten beruht (s. Gewicht, Gewichte, Gewichtsstücke). Man benutzt hierzu Hebelanordnungen (Hebelwagen) oder Federn (Federwagen). – Außerdem werden Wagen zum Messen von… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Schwere, Schweremessung — Schwere, Schweremessung. – 1901 stellte Helmert die in Bd. 8, S. 15 mitgeteilten Formeln für die normale Schwerkraft γ im Meeresniveau auf. Die Grundlage hierfür ist das Wiener Schweresystem mit dem durch v. Sterneck, v. Oppolzer und… …   Lexikon der gesamten Technik

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”