Crelinger

Crelinger, Auguste, verwitwete Stich, geborne Düring, Schauspielerin, geb. 7. Okt. 1795 in Berlin, gest. daselbst 11. April 1865, debütierte 1812 in Ifflands »Hagestolzen« als Margarete und heiratete 1817 den Schauspieler Stich, nach dessen Tode (1824) sie sich mit dem Sohne des Bankiers C. in Berlin vermählte. Ihre Lieblingsrollen in ihrer besten Zeit waren die Heldinnen in klassischen Schauspielen, wie Sappho, Phädra, Gräfin Orsina, Gräfin Terzky, Maria Stuart, Adelheid in »Götz von Berlichingen«, Lady Macbeth und Iphigenia; doch war sie auch im Lustspiel ausgezeichnet. Mit einer schönen Gestalt, einem klangvollen Organ und ausdrucksvoller Mimik verband sie echt künstlerische Auffassung. Nachdem sie 1862 ihr 50jähriges Jubiläum an der Berliner Hofbühne gefeiert, zog sie sich vom Theater zurück. – Ihre Töchter debütierten 1834 auf dem Königsstädtischen Theater in Berlin und gehörten dann gleichzeitig bis 1842 dem Hoftheater an. Bertha Stich, geb. 4. Okt. 1818, kam 1842 nach Hamburg, wo sie die Bühne verließ, als sie sich mit Dr. Miehe verheiratete, und starb dort 18. Okt. 1876; die zweite Tochter, Klara Stich, geb. 24. Jan. 1820, kehrte nach einjährigem Engagement in Schwerin 1843 an das Berliner Hoftheater zurück, verheiratete sich 1848 mit dem Schauspieler Franz Hoppé (gest. 1849) und 1860 mit dem Hofschauspieler Liedtcke und starb 10. Okt. 1862. Sie zeichnete sich besonders in naiv-sentimentalen Rollen aus.