Wasserspeier

Wasserspeier

Wasserspeier, Vorkehrung zum Entfernen des Wassers aus den Dachrinnen (s. d.). Zu den Wasserspeiern gehören die Löwenköpfe etc. in den Simarinnen der griechischen Tempelbauten. Vollkommener hat die mittelalterliche Baukunst, insbes. die Gotik, den W. ausgestaltet. In seiner schlichtesten Form ist er hier ein durch einfache Verkröpfung des Rinnengesimsprofiles gebildeter Ausgußstein oder ein vorn zugespitzter, in das Rinnengesims eingeschalteter, oft auch durch einen Kragstein gestützter Ausguß. Am reichsten und zierlichsten finden sich die W. das ganze Mittelalter hindurch in Form von Tiergestalten, deren Rücken und Hals ein offener Kanal sind, und die das Wasser aus ihrem Rachen speien. Von den strengsten, vollständig mit dem Gesims verwachsenen Formen der frühen Zeit entwickeln diese sich zu den freiesten und abenteuerlichsten Bildungen, auch oft zu menschlichen Gestalten, in denen der mittelalterliche Bauhumor Gelegenheit fand, seiner mutwilligen Laune die Zügel schießen zu lassen. Auch in Metall (Blei, Kupfer, Eisenblech) sind solche W. das ganze Mittelalter hindurch gefertigt worden, obwohl die erhaltenen Beispiele kaum weiter als ins 16. Jahrh. zurückreichen. Vgl. Tafel »Tierornamente I«, Fig. 12 u. 14, und Tafel II, Fig. 17.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Wasserspeier — sind architektonische Elemente – zumeist Rohre oder Rinnen – zur Wasserableitung an den Traufrinnen der Dächer. In ihrer einfachen Form werden sie auch Ablaufrinne, Abtraufe oder Ansetztraufe genannt.[1] Durch Wasserspeier schießt das gesammelte… …   Deutsch Wikipedia

  • Wasserspeier — Wasserspeier, die in neuerer Zeit wenig mehr angewendeten, an den Gesimsen angebrachten Ausgüsse, um das in der Wasserrinne gesammelte Regenwasser abzuführen. Weinbrenner …   Lexikon der gesamten Technik

  • Wasserspeier — Wasserspeier, die noch bes. künstlerisch ausgestalteten Abflußöffnungen in der Dachrinne; meist Tierköpfe, in der Gotik fratzenhafte Tiergestalten [Abb. 1949] …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Wasserspeier — Wạs|ser|spei|er 〈m. 3〉 künstlerisch gestalteter (meist in Form eines Kopfes, einer Fratze) Mauer od. Dachvorsprung als Abfluss für Regenwasser * * * Wạs|ser|spei|er, der; s, (Archit.): über die Mauer vorspringendes Regenrohr aus Blech od. Stein …   Universal-Lexikon

  • Wasserspeier — Wasserspeierm 1.Mensch,dernurPlattheitenäußert.Er»spucktgroße⇨Bogen«.1925ff. 2.Gernegroß,Prahler.1925ff …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • Wasserspeier — Wạs|ser|spei|er …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Wasserspeier — ein Rohr oder Rinnenstück, das das Niederschlagswasser von Dächern oder Terrassen in ausreichender Entfernung vom Mauerwerk frei ablaufen läßt. An mittelalterlichen Gebäuden, besonders Kirchen, als fassadenschmückende Steinplastik …   Erläuterung wichtiger Begriffe des Bauwesens

  • Saint Séverin (Paris) — Wasserspeier an der Südseite Säule und Kirchenfenster Die Kirche St. Severin (Saint Séverin) in Paris liegt an der Rue Saint Séverin im Quarti …   Deutsch Wikipedia

  • St. Severin (Paris) — Wasserspeier an der Südseite Säule und Kirchenfenster Die Kirche St. Severin (Saint Séverin) in Paris liegt an der Rue Saint Séverin im Quarti …   Deutsch Wikipedia

  • Ablaufrinne — Ein Wasserspeier an der Fassade der Kathedrale von Notre Dame d Amiens Wasserspeier sind architektonische Elemente – zumeist Rohre oder Rinnen – zur Wasserableitung an den Traufrinnen der Dächer. In ihrer einfachen Form werden sie auch… …   Deutsch Wikipedia

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