Sprachgesellschaften

Sprachgesellschaften

Sprachgesellschaften nennt man die in der ersten Hälfte des 17. Jahrh. gegründeten Gesellschaften, die sich die Pflege der deutschen Sprache und Literatur zur Aufgabe machten. Neben der Fruchtbringenden Gesellschaft (s. d.), welche die Reihe eröffnet, und dem Pegnitzorden (s. d.) gehören hierher die Tannengesellschaft (gegründet Straßburg 1633, wenig bedeutend) und die von Zesen (s. d.) 1643 in Hamburg gestiftete Deutsch- (Teutsch-) gesinnte Genossenschaft (s. d.). Später (1660) gründete noch J. Rist den Elbschwanenorden (s. d.). Ähnliche Tendenzen hatten die Deutschen Gesellschaften, die im 18. Jahrh. an mehreren Universitäten entstanden; eine vorbildliche Bedeutung gewann die noch jetzt bestehende Leipziger Gesellschaft dieses Namens, an deren Spitze eine Zeitlang Gottsched stand; durch sie wurden namentlich auch die Tendenzen der »moralischen Wochenschriften« (s. d.) verbreitet. Vgl. L. Keller, Die deutschen Gesellschaften des 18. Jahrhunderts und die moralischen Wochenschriften (Berl. 1900).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Sprachgesellschaften — Sprachgesellschaften,   im 17. Jahrhundert entstandene gelehrte Vereinigungen, die sich die Förderung der deutschen Sprache zum Ziel gesetzt hatten. Die Sprachgesellschaften bemühten sich in Opposition zur Alamodeliteratur und zur grobianischen… …   Universal-Lexikon

  • Sprachgesellschaften — Sprachgesellschaften, Gesellschaften, welche sich zur Reinerhaltung von Ausländerei u. zur weitern Ausbildung der Sprache, nach dem Muster der italienischen Academia della Crusca, im 17. Jahrh. in Deutschland bildeten, s. Deutsche Literatur S.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Sprachgesellschaften — Sprachgesellschaften, Gesellschaften des 17. Jahrh., pflegten die reine deutsche Muttersprache und die edle deutsche Poesie; zu ihnen gehörten: die Fruchtbringende Gesellschaft (s.d.), die Aufrichtige Tannengesellschaft (seit 1633 zu Straßburg),… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Sprachgesellschaften: Pflege der Volkssprachen —   Die Italiener gingen voran. Seit dem 15. Jahrhundert bemühten sich zahlreiche Gesellschaften um die Pflege der neuen Volkssprache. An ihrer Spitze stand, 1582 in Florenz gegründet, die »Accademia della Crusca«. Eine ihrer bedeutendsten… …   Universal-Lexikon

  • Sprachgesellschaft — Die Bezeichnung Sprachgesellschaften wurde im frühen 19. Jahrhundert für die im 17. Jahrhundert entstandenen deutschen Gesellschaften geprägt. Er spiegelt die „Spracharbeit“ wider, die allerdings nur einen Teil der Bestrebungen ausmachte. Die… …   Deutsch Wikipedia

  • Elbschwanenorden — Der Elbschwanenorden war eine barocke Sprachgesellschaft, die zwischen 1656 und 1660 gegründet wurde, 1667 einging und der insgesamt 46 Mitglieder angehörten. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Satzung 3 Bekannte Mitglieder …   Deutsch Wikipedia

  • deutsche Sprache. — deutsche Sprache.   Die deutsche Sprache bildet im Rahmen der indogermanischen Sprachen die Gruppe der germanischen Sprachen.    Verbreitung   Die deutsche Sprache wird von rd. 100 Mio. Menschen in Deutschland, in Österreich, in Liechtenstein, in …   Universal-Lexikon

  • Deutsche Sprachgeschichte — Die historische Entwicklung des deutschen Sprachraumes Das deutsche Sprachgebiet um 19 …   Deutsch Wikipedia

  • Euphuismus — Schwulst (von mhd. swulst zu swëllen „Anschwellung“) war ursprünglich der Ausdruck für eine Schwellung oder für das Geschwollene. Das Adjektiv schwulstig, dem das heutige schwülstig entspricht, wurde im Frühneuhochdeutschen schon von Luther in… …   Deutsch Wikipedia

  • Schwulststil — ist eine Bezeichnung der Literaturkritik, die sich im 18. Jahrhundert etablierte und der Literatur des Barock rückwirkend prunkhafte Aufgeblasenheit vorwarf. Im engeren Sinne gilt Schwulst als Merkmal des manieristisch übersteigerten Einflusses… …   Deutsch Wikipedia

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