Schatulle

Schatulle

Schatulle (v. mittellat. scatola, »Schachtel«), Kasten mit mehreren Abteilungen zur Aufbewahrung von Geld, Kostbarkeiten etc.; dann das Privateigentum (Schatullgut) eines Monarchen; dasselbe unterliegt in der Regel den allgemeinen Bestimmungen des bürgerlichen Rechts. In einigen Ländern ist durch Hausgesetz bestimmt, daß unbewegliche, zum Schatullgut gehörige Sachen, über die der Erwerber nicht Verfügung getroffen hat, bei seinem Tode dem Hausfideikommiß zuwachsen (in Preußen dem Staatsgut). Den Gegensatz zu diesen Schatullgütern bildet das Staats- und Domanialgut. In Preußen wurde der Unterschied zwischen Domänen und liegenden Schatullgütern durch Edikt vom 13. Aug. 1713 beseitigt; beide sind für unveräußerlich erklärt. Jedoch wird ein (nicht ausgeschiedener) Teil der Kammergüter fortwährend als Stammgut unter dem Namen Kronfideikommiß betrachtet. Hierauf bezieht sich auch die Anordnung, daß von dem Ertrag der Domänen eine bestimmte Summe für die Hofstaatsausgaben abgezogen u. nur der Überrest in den Etat aufgenommen wird. Vgl. Domäne.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Schatulle — (v. lat. Scatula), 1) Kästchen, worin man Geld vorräthig hat; 2) so v.w. Ausgebegeld; 3) das Geld für die Privatausgaben u. das Privatvermögen eines Fürsten; daher Schatullenguter, Güter, welche der Monarch als Privatmann erwarb u. als solche… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schatulle — (vom mittellat. scatŏla), fälschlich Chatouille, Kästchen zur Aufbewahrung von Gold, Kostbarkeiten, Papieren etc.; die Privatkasse eines Fürsten; daher Schatullengüter solche Güter, die er lediglich als Privatmann besitzt …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Schatulle — Schatulle, s. Chatoulle …   Herders Conversations-Lexikon

  • Schatulle — Sf ein geschmücktes Kästchen zum Aufbewahren von Wertsachen erw. fremd. Erkennbar fremd (17. Jh.) Entlehnung. Im Frühneuhochdeutschen entlehnt aus ml. scatula Schrank und it. scatola Schachtel, Dose , dessen weitere Herkunft nicht sicher geklärt… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Schatulle — ↑ Schachtel …   Das Herkunftswörterbuch

  • Schatulle — Die Schatulle (Lehnwort von lat. scatula ; siehe auch Schachtel) ist ein kleineres, häufig kunsthandwerklich aufwendig gestaltetes Behältnis zur Aufbewahrung von mehr oder weniger wertvollen Dingen (Geld, Schmuck und Ähnliches). Eine Schatulle… …   Deutsch Wikipedia

  • Schatulle — Kassette; Kästchen * * * Scha|tụl|le 〈f. 19〉 1. Kästchen, bes. für Geld od. Schmuck (PrivatSchatulle, SchmuckSchatulle, ZigarettenSchatulle) 2. 〈veraltet〉 Privatkasse eines Fürsten od. Staatsoberhauptes [<mlat. scatula „Geldschrein“, angelehnt …   Universal-Lexikon

  • Schatulle — die Schatulle, n (Aufbaustufe) geh.: kleineres Behältnis zur Aufbewahrung von mehr oder weniger wertvollen Dingen Synonym: Kästchen Beispiel: Sie schloss die Schatulle auf und legte ihre Goldkette hinein …   Extremes Deutsch

  • Schatulle — Box, Etui, Kassette, Kästchen, Kasten. * * * Schatulle,die:⇨Kassette(1) SchatulleKästchen,Schmuckkästchen,Geldkasten,Etui,Kassette …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Schatulle (Grundbesitz) — Schatulle (vom mittellat. Scatola) hieß privater Grundbesitz eines Landesherrn. Es gab Schatullgüter und Schatulldörfer. Im Gegensatz zu Staats (Fiskus) und Hausvermögen (Familienfideikommiss) unterlag das Privatvermögen des Landesherrn der… …   Deutsch Wikipedia

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