Saipan

Saipan

Saipan (Saypan, Seipan), Hauptinsel der deutschen Marianen (s. d.), 22 km lang, 11 km breit und 130 qkm groß, wird von N. nach Süden von einer bis 550 m hohen vulkanischen, aber meist von Korallenkalk überkleideten Bergkette durchzogen, der im W. und Süden niedriges Land vorgelagert ist, während die Ostküste steil zum Meer abfällt. Die ebene Westseite der Insel ist wenig wasserreich. Korallenriffe umgeben einen Teil der Küsten, und ihre Unterbrechungen bilden die zwei geringwertigen Häfen Tanapag im W. und Laulau (Magiciennebai) im Süden. Das tropische Klima (Winter 20°, Sommer 36°) wird durch die Seebrise gemildert und ist ziemlich gesund. Im Herbst treten zuweilen zerstörende Taifune auf. Dichter Wald, von Grassavannen unterbrochen, bedeckt einen großen Teil der Insel, namentlich im O. Mangroven, Hibiscus-Arten, Ficus, Südseemandel (Terminalia catappa), Pandanus, wilde Bananen, Melonenbäume, Bitterorangen, Zitronen etc. setzen den Waldbestand zusammen. Arekapalme, Kokospalme, Brotfruchtbaum sind Hauptnutzpflanzen der Eingebornen, die auch Tabak anbauen. 200 zahme Hausrinder werden gehalten, das verwilderte Hausschwein wird gejagt, der Fliegende Hund bildet eine beliebte Nahrung, Ratten sind eine böse Plage. Federwild (Hühner, Tauben, Wildenten), verschiedene Singvögel, der Ratten verfolgende Leguan, zahlreiche Insekten finden sich. Drei Arten Schildkröten, darunter, selten, die Carettschildkröte, Pottwale, die auch gelegentlich gejagt werden, beleben das Meer. Die feste Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Karolinern (1904: 897), während von den viel bildungsfähigern Chamorros (und Tagalen 1686) die meisten, in Guam heimisch, nicht als dauernde Ansiedler zu betrachten sein sollen. Daneben waren 1904: 7 Deutsche, 3 Spanier, 3 Südamerikaner, 45 Japaner, 2 Bonininsulaner und 3 Malaien ansässig. Hauptstadt und Sitz der deutschen Regierung ist Garapan mit etwa 1500 Einw., das Dorf Tanapag hatte vor seiner Zerstörung durch den Taifun vom 7.–9. Nov. 1905 etwa 300 Einw. Vgl. H. Seidel im »Globus«, Bd. 86, 1904.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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