Rohrkarpfen

Rohrkarpfen

Rohrkarpfen (Leuciscus Gthr.), Gattung der Edelfische aus der Familie der Karpfen (Cyprinidae), gedrungen gebaute Fische mit endständigem, schief nach aufwärts gestelltem Maul und einreihig stehenden Schlundzähnen. Die Plötze (Rotfeder, Rotauge, Furn, Schwall, Leuciscus rutilus L.). 20 bis 30, selten 50 cm lang und 1,5 kg schwer, meist auf dem Rücken blau- oder grünschwarz, an den Seiten heller, gegen den Bauch silberglänzend, mit roten Bauch- und Afterflossen, gräulichweißen Brustflossen und grauen, rötlich angeflogenen Rücken- und Schwanzflossen, findet sich in Mitteleuropa und Nordasien in Seen, Teichen, Flüssen und schwachsalzigen Meeren, lebt gesellig, nährt sich von Würmern, Insekten, Fischrogen, kleinern Fischen und Wasserpflanzen, laicht im Mai oder Juni in Flüssen und setzt etwa 100,000 Eier an Wasserpflanzen ab. Das Männchen erhält in der Laichzeit am ganzen Körper kleine weißliche Knötchen und fühlt sich dann rauh an (Stachelplötze). Das Fleisch wird wenig geschätzt, der oft massenhaft gefangene Fisch aber doch weit versandt, gedörrt, auch als Futter für Schweine und Edelfische und als Angelköder benutzt. Der Frauennerfling (Frauenfisch, Kühling, L. virgo Heck.). 30 cm lang, auf dem Rücken grünlich, an Seiten und Bauch farblos, mit großen, blau oder grün metallglänzenden Schuppen, orangegelben Bauch-, After- und Schwanzflossen, letztere schwarz gesäumt, und geschwärzter Rückenflosse, lebt in der Donau. In der Laichzeit entwickeln sich auf den Schuppen und Flossen des Männchens wachsgelbe Dornen (Dornling, Perlfisch). Sein Fleisch wird wenig geschätzt. Der Perlfisch (Maifisch, Weißfisch, L. Meidingeri Heck.) ist sehr lang gestreckt, zylindrisch, 65 cm und mehr lang und bis 5 kg schwer, oberseits schwärzlichgrün, unterseits weiß, an Brust-, Rücken- und Schwanzflossen grau, an After- und Bauchflossen blaßrot, bewohnt den Chiemsee, Traunsee, Attersee und Mondsee und hat wenig geschätztes Fleisch. Das Männchen erhält in der Laichzeit ebenfalls Dornen. Vgl. auch Aland.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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