Reklāme

Reklāme

Reklāme (franz.), empfehlende Anzeige (Anpreisung), bei der im Unterschied von der einfachen Annonce (s. d.) die Anwendung mehr oder weniger schlau berechneter Mittel zur Erweckung des öffentlichen Interesses wesentlich ist. Trotz der Ausschreitungen des Reklamewesens und des Vorschubs, den es dem Schwindel leistet, ist es ein bedeutsames Kulturmoment unsrer Zeit, eine Macht, die sowohl segensreich als auch verhängnisvoll auf den modernen Handel und Verkehr einwirkt und nicht bloß für geschäftliche, sondern auch für politische und geistige Interessen ausgenutzt wird. Bei geschäftlichen Interessen unterscheidet man Straßen- und Zeitungsreklame. Die Straßenreklame bedient sich der Anschläge an Straßenecken, besondern Säulen, auffällig gelegenen Wänden und der Firmenschilder. Ferner dienen Ausrufer, Plakatträger, effektvolle Schaustücke in Ladenfenstern oder auf Gestellen, die durch die Straßen gefahren werden, Re klamewagen, ganze Auszüge mit Wagen und Reitern, glänzende Gasbeleuchtung, Transparente u. a. ihren Zwecken. Die Zeitungsreklame herrscht im Annoncenteil der Zeitungen, findet aber nicht selten auch unter allerlei versteckten Formen Eingang in den redaktionellen Teil. Die Form der Zeitungsreklame ist nach den Gegenständen, für die sie wirkt, dem Publikum, an das sie sich wendet, dem Lande, in dem sie erscheint, äußerst verschieden. Im allgemeinen gilt. daß die Amerikaner, Engländer, Franzosen und Italiener in ihr mehr Übertreibung und Zudringlichkeit vertragen als die Deutschen. Neuerdings wird für das Reklamewesen vornehmern Stils von großen Handelshäusern etc. gern die Bezeichnung »Propaganda« gebraucht. Vgl. auch Intelligenzblätter. R. nennt man auch jeden Versuch, durch erlaubte oder unerlaubte Mittel das öffentliche Interesse auf sich zu lenken, was besonders von Schauspielern, Sängern und andern Künstlern, aber auch von Politikern etc. geübt wird (Reklameheld). Hauptsächlich gegen die Ausschreitungen der R. (schwindelhafte Annoncen etc.) richtet sich das Reichsgesetz vom 27. Mai 1896; s. Un lauterer Wettbewerb. Vgl. Wehle, Die R. (Wien 1880); Cronau, Buch der R. (2. Aufl., Leipz. 1889); Exner, Die moderne R. (Zittau 1892); Schäfer, Das Geheimnis der modernen R. (Leipz. 1895); Steinfeld, Die Grenzen der erlaubten R. (Hannov. 1896); Kellen, Lehrbuch der kaufmännischen Propaganda etc. (Leipz. 1899); Volger, Die Kunst der R. (das. 1901); Lemcke, Handbuch der R. (Berl. 1901); W. zur Westen, Reklamekunst (Bielef. 1903); Brunstein, Die R. im Lichte des Rechtes (Wien 1904).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Reklame — Reklame: Das seit dem 19. Jh. bezeugte Fremdwort erscheint zuerst mit der Bedeutung »bezahlte Buchbesprechung«, danach dann als kaufmännischer Terminus mit der heute gültigen Bedeutung »Anpreisung ‹von Waren›; ‹Kunden›werbung; Werbemittel«. Das… …   Das Herkunftswörterbuch

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  • Reklame — Re·kla̲·me die; ; nur Sg; 1 Reklame (für etwas) Maßnahmen, mit denen Leute dazu gebracht werden, bestimmte Waren zu kaufen ≈ Werbung <eine gute, schlechte, geschmacklose, aufwendige Reklame; Reklame machen>: Sie macht Reklame für teure… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Reklame — Werbung; Werbebanner; Annonce; Anzeige * * * Re|kla|me [re kla:mə], die; , n: Anpreisung von etwas mit dem Ziel, eine möglichst große Zahl von Interessenten zu gewinnen: für etwas Reklame machen; eine erfolgreiche Reklame. Syn.: ↑ Werbung. Zus.:… …   Universal-Lexikon

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  • Reklame — Hype, Publicity, Werbung; (schweiz.): Türk; (Wirtsch.): Promotion; (bes. Fachspr.): Advertising; (bes. Wirtsch.): Propaganda. * * * Reklame,die:1.⇨Werbung(1)–2.⇨Werbeschrift–3.R.machen|für|:⇨werben(1) …   Das Wörterbuch der Synonyme

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