Bahīa

Bahīa

Bahīa (São Salvador, Ciudad de São Salvador da B. de Todos os Santos), Hauptstadt des gleichnamigen brasilischen Staates, unter 12°59´ südl. Br. und 38°31´ westl. L.,

Lageplan von Bahia.
Lageplan von Bahia.

nach Rio de Janeiro und Pernambuco die größte und bedeutendste Handelsstadt Brasiliens und dessen stärkste, durch zahlreiche Forts verteidigte Festung, Kopfstation der São Francisco-Eisenbahn, hat ein treffliches Klima und liegt auf dem Abhang einer Hochfläche an der Ostküste der Einfahrt in die Allerheiligenbai (B. de todos os Santos, s. Plan), die den Paraguassu aufnimmt und einen sehr geräumigen, trefflichen Hafen bildet.

Die Unterstadt (Cidade baixa oder praya) bildet nur eine von N. nach S. sich 7 km am Strand entlang erstreckende Straße; sie ist der Sitz des Handels und enthält die Warenmagazine, Kaufläden, Zollhaus, Börse, Seearsenal, Schiffswerften. Die Oberstadt (Cidade alta), auf 60–80 m hoher Platte, zu der steile Rampen führen und Personen in Karren, Portechaisen (cadeiras), auch durch einen mächtigen Elevator befördert werden, hat 30 Kirchen (darunter die Kathedrale, die schönste Kirche Brasiliens), den erzbischöflichen Palast, die Zitadelle, viele Klöster, einen prachtvollen Spaziergang (Passeio publico) mit dem Obelisken zum Andenken an die Landung des spätern Königs Johann VI. (1808). Die (1890) 174,412 Einw. treiben Baumwollspinnerei und -Weberei, Fabrikation von Zigarren, Kau- und Schnupftabak, Schuhwerk, Juwelierwaren, Hüten, Steinschleiferei, den Bau von Pferdebahnwagen und Handel mit den Erzeugnissen des Staates (s. oben). Der Hafen ist Station für neun atlantische Dampferlinien. Flußdampfer befahren den Paraguassu bis Cachoeira. Die bedeutendsten Banken sind: Banco da B., eine Zettelbank, Banco União da B. und die Sukkursale der English Bank of Rio de Janeiro. Von Wohltätigkeitsanstalten bestehen ein Waisenhaus, ein Militärhospital und mehrere andre Krankenhäuser, an Bildungsanstalten ein Lyzeum, ein theologisches Seminar, eine chirurgische Schule, ein Museum, eine öffentliche Bibliothek, eine Naturaliensammlung, ein Theater. B. ist Sitz des Statthalters und der Staatsbehörden, eines Erzbischofs und eines deutschen Berufskonsuls. – Im Hafen liegt die 35 km lange, 10 km breite, fruchtbare Insel Itaparica mit 18,000 Einw. (davon 7000 in der Stadt São Gonzalo), welche die Einfahrt zur Bai in zwei Straßen teilt. Zu den Vorstädten Bomfim im N., Barril im O., Victoria und Itagipe im S. führen Pferdebahnen, eine Dampfstraßenbahn nach Rio Vermejo. – B., 1549 auf Befehl des Königs Johann III. von Portugal von Thoma de Souza gegründet, ist eine der ältesten Städte Brasiliens und wurde als der frühere Sitz der Regierung von der alten Aristokratie mit Vorliebe zum Wohnsitz erwählt. Hier landete 1808 im Januar der Prinz-Regent (der spätere König Johann VI.) bei der Verlegung der Residenz nach Brasilien. Seitdem Rio de Janeiro Mittelpunkt geworden ist, hat B. an Glanz verloren, aber mehr alte nationale Eigentümlichkeiten bewahrt.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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