- Peronospŏra
Peronospŏra Corda (Meltauschimmel, Falscher Meltau), Pilzgattung aus der Familie der Peronosporazeen, endophyte Schmarotzerpilze mit querwandlosen, ästigen Myceliumfäden, die, zwischen den Zellen der Nährpflanze wachsend, Haustorien in sie hineinsenden und an einzeln aus der Epidermis hervorwachsenden, baumartig verzweigten Fruchthyphen simultan zahlreiche Konidien abschnüren. Die Fruchthyphen bilden einen zarten, grauweißen, schimmelähnlichen Überzug auf den befallenen grünen Pflanzenteilen. Die Konidien keimen entweder direkt mit einem Keimschlauch, oder ihr Inhalt bildet Schwärmsporen, die mittels zweier Wimpern im Wasser sich längere Zeit bewegen, bevor sie keimen. Bei den meisten Arten kommt außerdem eine Bildung von Sexualorganen, Oogonien und Antheridien vor, durch die innerhalb des befallenen Pflanzenteils überwinternde Oosporen erzeugt werden. Alle Arten verursachen vorzeitiges Verwelken, Bräunung oder Fäulnis der von ihnen befallenen Pflanzenteile. P. parasitica de By, gemein am Hirtentäschel, auch am Leindotter und Raps schädlich; P. viciae de By. an Wicken, Linsen, Erbsen; P. trifoliorum de By. am Klee und der Luzerne; P. Schachtii Fuckel (P. betae Kühn), an den Herzblättern der jungen Runkelrüben (Falscher Meltau, Kräuselkrankheit); P. arborescens Berk., am Gartenmohn; P. effusa Rbh., auf Spinat; P. Schleideni Ung., an Speisezwiebeln; P. viticola Berk., an den Blättern und Trauben des Weinstocks, ursprünglich in Nordamerika beobachtet und als Mildew gefürchtet, seit 1878 auch in Frankreich beobachtet und seitdem auch in den übrigen Ländern Europas oft großen Schaden anrichtend, wird auch falsches Oidium genannt. Der Pilz zeigt sich nur auf der Unterseite der Blätter als weißer Filz, während auf der Oberseite rundliche, braune Flecke erscheinen. Als Gegenmaßregel hat sich eine zur Zeit der Traubenblüte und 4–6 Wochen später noch einmal vorzunehmende Bespritzung der Blätter mit einer Lösung von 1–1,5 kg Kupfervitriol und 2–2,5 kg gelöschtem Kalk in 100 Lit. Wasser seit Jahren vorzüglich bewährt. S. den folgenden Artikel. Nahe verwandt ist die Gattung Phytophthora de By (s. d.), deren Arten früher zu P. gerechnet wurden.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.