- Pantopōden
Pantopōden (Krebsspinnen, Asselspinnen, Pycnogonidae, Pantopoda), Gliederfüßer mit Beziehungen zu den Krebs- und Spinnentieren, mit welch letztern sie in der Zahl und bedeutenden Länge der Beine eine gewisse Übereinstimmung zeigen, während ihre Entwickelung durch eine sechsbeinige Larve mehr auf die Krebse hinweist. In die Beine erstrecken sich gewöhnlich vom Darm sowohl als von Eierstock und Hoden Fortsätze. Außer den Beinen sind noch zwei Paar Gliedmaßen in der Nähe des Mundes und beim Männchen außerdem ein besonderes, als Eierträger verwandtes Beinpaar vorhanden. Die vom Weibchen abgelegten Eier werden nämlich vom Männchen mittels der Absonderung eigner Kittdrüsen an jenem Eierträgerpaar befestigt und bis zum Ausschlüpfen der Jungen umhergetragen. Der Mund liegt an der Spitze eines dreikantigen Rüssels, der im Innern voller Reusen aus seinen Stäbchen und Haaren ist, so daß keinerlei feste Nahrung genossen werden kann. Kiemen fehlen. Das Herz ist bei vielen P. nur unvollkommen entwickelt. Die P. leben auf dem Meeresboden in sehr verschiedenen Tiefen und kriechen äußerst träge zwischen den Pflanzen und Tieren oder im Schlamm der Uferzone umher. Meist sind sie nur wenige Millimeter lang, indessen erreichen einige Tiefseeformen mit ausgestreckten Beinen eine Länge von 0,5 m. Über ihre Verwandtschaft mit den andern Gruppen der Gliederfüßer ist man noch im unklaren. Versteinerte P. sind nicht gefunden worden; überhaupt umfaßt die ganze Gruppe nicht viele Arten. Hierher unter andern Pycnogonum littorale (Uferspindelassel), über 1 cm lang, lebt an den Küsten der Nordsee etc. Vgl. Dohrn, Die P. des Golfs von Neapel (Leipz. 1881); Hoek, Report on the Pycnogonida of the Challenger Expedition (Lond. 1881); Schimkewitsch, Pantopodes (im »Bulletin Museum Comperative Zoology at Harvard College«, 1893); Meisenheimer, Entwickelungsgeschichte der P. (in der »Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie«, Bd. 72, Leipz. 1902).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.