- Nyblom
Nyblom, Karl Rupert, schwed. Ästhetiker und Dichter, geb. 29. März 1832 in Upsala, studierte in seiner Vaterstadt, wurde hier 1860 Dozent und wirkte 1867–97 als Professor der Ästhetik. Schon als Student erhielt er für ein Gedicht: »Arion«, einen Preis der schwedischen Akademie, und auch seine folgenden poetischen Schöpfungen (»Gedichte«, 1860 u. 1865; »Poesie und Prosa«, 1870, u.a.) trugen das akademische Gepräge, so daß er 1879 unter die »Achtzehn« aufgenommen wurde. Als gelehrter Reiseschriftsteller hat er Paris und Italien beschrieben (1863, 1864), als Ästhetiker unter anderm zwei Sammlungen »Estetiska studier« (1873, 1884) und viele feinsinnige Biographien (über Sergel, Lindblad, Runeberg, Wallin u.a.) verfaßt; außerdem hat er Moores »Irische Melodien« und Shakespeares »Sonette« mustergültig übertragen. Als akademischer Lehrer hat er die modernen Literarhistoriker Schwedens herangebildet. – Seine Gattin, Helene Augusta, Tochter des dänischen Malers Roed, geb. 7. Dez. 1843 in Kopenhagen, hat sich ebenfalls durch Novellen (Stockh. 1875–89, 5 Tle.), dänisch geschriebene »Gedichte« (3 Sammlungen, Kopenh. 1884, 1886 u. 1894), Reiseschilderungen, Essays etc. einen Namen gemacht. Hervorzuheben sind ihre reizvollen Märchen: »Der varen gång« (»Es war einmal«, Stockh. 1897 u. 1898; deutsch von M. Sommer, Münch. 1905).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.