- Nordwestterritorien
Nordwestterritorien (Nordwestgebiete), die weiten Ländereien im NW. von Kanada, zwischen dem Arktischen Meer im Norden, der Hudsonbai im O., den kanadischen Provinzen Ontario und Manitoba und den Unionsstaaten Norddakota und Montana im S. und dem Felsengebirge (Britisch-Columbia und Alaska) im W., umfaßte ursprünglich 5,3 Mill. qkm. Zum weitaus größten Teil eine ungeheure Waldwildnis, in der eine geringe Zahl von Weißen und Indianern ein Jägerleben fristete und Pelztiere für die Hudsonbaigesellschaft erlegte, wurde das Gebiet 1870, als Manitoba (s. d.) davon abgetrennt worden war und das Monopol der Hudsonbaigesellschaft aufgehört hatte, ohne Einzelorganisation der Verwaltung des Gouverneurs von Manitoba unterstellt. 1875 erhielt es einen eignen Gouverneur. 1876 wurden die Landschaften an der Hudsonbai unter dem Namen Keewatin als besonderer Distrikt herausgehoben, 1882 dazu die provisorischen Distrikte Assiniboia, Saskatchewan, Alberta und Athabasca im W., 1895 ebenso Ungava, Franklin, Mackenzie und Yukon im Norden, ohne daß die Einheitlichkeit der Verwaltung davon berührt wurde. 1898 wurde aber Yukon als besonderes Territorium davon gänzlich abgetrennt, und 1905 wurden Alberta (nebst West-Assiniboia und West-Athabasca) und Saskatchewan (nebst Ost-Assiniboia und Ost-Athabasca) selbständige Provinzen. Seither beschränken sich die N. auf Ungava, Keewatin, Mackenzie und die seit 1880 hinzugefügten Arktischen Inseln (Franklin), d.h. insgesamt auf 4,760,000 qkm. Die Bevölkerung, meist Indianer und Eskimo, beträgt (1901) nur 20,874 Seelen. S. Karte »Britisch-Nordamerika« beim Artikel »Kanada«.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.