- Neue deutsche soziale Partei
Neue deutsche soziale Partei, gegründet im September 1900 durch Liebermann v. Sonnenberg und andre konservativ gerichtete Antisemiten der (Eisenacher) Deutsch-sozialen Reformpartei. Als Programm wurde das bisherige der vereinigten antisemitischen Partei beibehalten; es fußt in allem wesentlichen auf dem deutsch-sozialen Bochumer Programm von 1889 (s. Antisemiten). Da die neue Partei bei den Wahlen von 1903 nur drei Sitze errang, bildete sie aus praktischen Gründen mit den vier Abgeordneten der demokratischen Deutschen Reformpartei, den beiden Christlich-Sozialen und den beiden Abgeordneten des Deutschen Volksbundes zusammen die Fraktion der Antisemiten, die weiterhin Deutsch-soziale Reformpartei oder auch Freie wirtschaftliche Gruppe (s. d.) genannt wurde, bis sich im Dezember 1903 die drei Deutsch-Sozialen mit den sechs Bauernbündlern, den Christlich-Sozialen und einem Wildkonservativen zu einer ziemlich lockern Freien wirtschaftlichen Vereinigung zusammentaten, während die übrigen fortan einen sechsgliederigen Fraktionsverband von Antisemiten strenger Observanz schufen.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.