Msiris Reich

Msiris Reich

Msiris Reich (Msidis Reich, Garenganze[a], bei den Arabern Katanga), großes Gebiet in Äquatorialafrika, zwischen dem Lualaba im W., dem Luapula und dem Merusee im O. und dem 8.–12.° südl. Br., dem das Land des früher mächtigen Kasembe unterworfen war, eine Gründung des aus Unjamwesi eingewanderten Häuptlings Msiri, der 1891 von dem Belgier Bodson getötet wurde, jetzt Teil des Kongostaates. Das Land (zwischen den Flüssen Lualaba, Lufira und Luapula) durchziehen im N. die Mitumbaberge (1000 m), im S. das Mochingagebirge, Wasserscheide zwischen Lualaba und Sambesi. Außerdem erfüllen es 1200 m hohe Plateaus mit dem Charakter der Buschsavanne und zahlreichen Antilopen-, Büffel- und Elefantenherden. Beim Klima, gleichmäßig warm (25–35°) und infolge beständiger Luftströmungen nicht ungesund, unterscheidet man eine Trockenzeit, eine kleine und eine große Regenzeit (Mai bis September). Die zu verschiedenen Bantustämmen (Urua, Mbuga, Iramba) gehörigen Einwohner bauen Sorghum, Reis, Maniok, Erdnüsse und Bataten. Im S. sind Kupfergruben, deren Ausbeutung von Msiri verboten war. Das gewonnene Kupfer (mit vielem Gold) geht durch ganz Südafrika. Daneben sind Elfenbein, Kautschuk, Wachs und junge Sklaven gesuchte Handelsartikel; die letztern gehen zur Küste und den Seen Innerafrikas. Residenz Msiris war Mukurru (Bunkea, Kimpatu), am westlichen Zufluß des Lufira; östlich ist die Station des Kongostaates Lufui angelegt. – Das Land bereisten 1883 bis 1884 Böhm und Reichard, Arnot 1885, Le Marinel 1890, Sharpe 1890–91 und, als Abgesandte der Katangagesellschaft, Delcommune 1891–92, Stairs 1891, Bia und Franqui 1892, Lemaire 1900. Vgl. »Mitteilungen der Afrikanischen Gesellschaft in Deutschland«, 1885; Arnot, Garenganze (Lond. 1889); »Proceedings of the Royal GeographicaI Society« (das. 1892); »Mouvement géographique« (Brüss. 1892 ff.); »Petermanns Mitteilungen« 1894 (geologische Ergebnisse der Katanga-Expedition); Lemaire, Mission scientifique du Katanga (Brüss. 1901), dazu zwei Karten 1: 1,000,000 (ebenda 1900).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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