- Mittellandkanal
Mittellandkanal, projektierter Kanal zur Verbindung des Dortmund-Emskanals mit der Weser und Elbe (s. nebenstehende Karte), die er in der Gegend von Wolmirstedt erreichen sollte.
Seine Länge sollte 350 km betragen. Nachdem die Ausführung dieses Projekts im J. 1903 vom preußischen Abgeordnetenhaus abgelehnt wurde, ist die Genehmigung 1905 wenigstens für die Strecke bis Hannover erteilt worden (s. Preußen, Geschichte). Der zu erbauende Kanal (Rhein-Hannoverkanal) verläßt den Dortmund-Emskanal bei Bevergern, zieht sich über Bramsche, Lübbecke und nördlich an Minden vorbei, das Fürstentum Schaumburg-Lippe durchschneidend, nach dem Endpunkt Hannover. Die Länge beträgt 204 km, die Tiefe ist auf 2,5, die Sohlenbreite auf 18 und die Spiegelbreite auf 30 m festgesetzt. Die Überführung über die zu kreuzenden Flüsse erfolgt auf Brückenkanälen, die Speisung durch die Weser aus der Gegend von Hameln. Stichkanäle sind in Aussicht genommen: von Bramsche nach Osnabrück (15,4 km), von der Weserkreuzung nach Minden (3,2 km) und von Hannover nach Linden (11,9 km). Die Gesamtkosten sind auf 100,749,000 Mk. veranschlagt. Durch die gleichzeitig erfolgte Genehmigung des Baues eines Kanals vom Rhein nach Dortmund zur Verbindung mit dem Dortmund-Emskanal wird eine Wasserstraße geschaffen, wie sie in Deutschland bis jetzt noch nicht vorhanden ist. Die Weiterführung der Linie von Hannover zur Elbe bei Magdeburg kann nur eine Frage der Zeit sein. Vgl. Sympher, Die wirtschaftliche Bedeutung des Rhein-Elbekanals (Berl. 1899, 2 Tle.); Anton, Der M. (Hamb. 1900).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.