Kochem

Kochem

Kochem (Kochheim), Kreisstadt im preuß. Reg. – Bez. Koblenz, an der Mosel und der Staatsbahnlinie Perl-Koblenz, 81 m ü. M., hat eine evangelische und 2 kath. Kirchen, Synagoge, ehemaliges Kapuzinerkloster, Schloß, Amtsgericht, Oberförsterei, Mühlenbetrieb, Weinbau und Weinhandel, Dampfschiffahrt und (1900) 3586 meist kath. Einwohner. Dabei befindet sich in schöner Lage die wiederhergestellte Reichsburg K., mit einem Mosaikbild von Salviati, den heil. Christophorus darstellend, am Turm und mit Fresken von Ewald und Münster im Waffensaal und dem Speisesaal, und moselaufwärts der Kochemer Krampen, ein Gebirgsvorsprung, durch den der längste Eisenbahntunnel Deutschlands, der 4216 m lange Kaiser Wilhelm-Tunnel, führt. – K., römischen Ursprungs, war zunächst als Reichslehen im Besitz der Pfalzgrafen von Aachen und wurde nach deren Aussterben von König Konrad III. eingezogen. Bis zum Ende des 13. Jahrh. hatten dort Reichsburggrafen ihren Sitz, bis König Adolf 1294 K. an Kurtrier verpfändete. Albrecht 1. überließ es 1298 dem Erzstift völlig. K. erhielt 1456 Stadtrecht. Die Franzosen verbrannten 1689 einen großen Teil der Stadt, das jetzt beinahe wieder vollständig hergestellte Schloß sowie die nahen Burgen Winneburg und Beilstein, die heute nur noch als Ruinen die Umgegend schmücken. Vgl. Pauly, Stadt und Burg K. (Kochem 1883).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • kochem — Adj schlau per. Wortschatz vulg. (19. Jh.) Entlehnung. Gaunersprachlich aus wjidd. kochem; dieses aus hebr. ḥāḵām weise . Kochemer Loschen die Sprache (zu hebr. lāšōn Zunge ) der Schlauen, der Eingeweihten ist die Gaunersprache. ausgekocht. hebr …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Kochem [1] — Kochem (Kochheim), 1) Kreis des Regierungsbezirks Coblenz der preußischei (, Rheinprovinz; 9, 15 QM., 33, 850 Ew.; 2) Kreisstadt darin an der Mosel; Progymnasium, Pottaschesiederei, Saffianfabrik, Gerberei, Schifffahrt, Weinbau, Handel; 2600 Ew …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Kochem [2] — Kochem (vom hebr. chakham, d.i. klug), in der Gaunersprache ein verschmitzter Dieb, s.u. Diebstahl IV). Daher Kochemer Sprache (K. Loschen), so v.w. Gaunersprache, s.d …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Kochem — (vom hebr. chacham, klug), in der Gaunersprache verschmitzter Dieb; daher Kochemer Loschen (hebr. laschon, Sprache), die Gaunersprache …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Kochem — Kochem, Cochem (s. C. Pater Martin von), preuß. Stadt an der Mosel, im Reg. Bez. Koblenz, mit 2600 E., Weinbau, Tuch und Lederfabrikation …   Herders Conversations-Lexikon

  • Kochem — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • kochem — kọ|chem <Adj.> [jidd. chōchem] (Gaunerspr.): klug, gescheit; eingeweiht (in alles Gaunerische): „Bist du k.? ... Scheinst dich auszukennen in Kundenzinken“ (Lynen, Kentaurenfährte 189) …   Universal-Lexikon

  • kochem — kochemadj eingeweiht;mitdenBräuchenvertraut.Fußtaufjidd»chochom=klug,weise,gelehrt«.Rotwseit1750 …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • Germania argot — Jenisch Gesprochen in Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Beneluxstaaten Sprecher unbekannt Linguistische Klassifikation Indogermanisch Ger …   Deutsch Wikipedia

  • Jenische Sprache — Jenisch Gesprochen in Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Beneluxstaaten Sprecher unbekannt Linguistische Klassifikation Indogermanisch Germanisch …   Deutsch Wikipedia

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