Klondike

Klondike, von dem gleichnamigen Nebenfluß des Yukon durchströmte goldreiche Landschaft im äußersten Nordwesten von Kanada, die sich in den Stewart- und Ogilvie-Mountains bis 2500 m ü. M. erhebt und der im weitern Sinn auch die Gegend zwischen dem Yukon und der kanadisch-alaskischen Grenze zugerechnet wird. In den von Schwarz- und Weißfichten, Birken und Pappeln bestandenen Gebirgen sind Glimmer-, Sericit- und Chloritschiefer die vorherrschenden Gesteine, von goldführenden Quarzadern durchsetzt, das meiste Gold wurde aber bisher den jüngern und ältern Stromschottern entnommen, vor allem am Bonanza-, Eldorado-, Bear- und Hunkercreek, die von links in den Klondikefluß münden, sowie am Ophir-, Quarz-, Sulphur-, Dominion-Creek und Golden Run, die dem Indian River, einem benachbarten Nebenfluß des Yukon, zufließen. Das Winterklima ist sehr kalt, in Fort Reliance sind bis -62° beobachtet worden, so daß die goldführenden Schichten des ewigen Eisbodens vielfach erst künstlich aufgetaut werden müssen. Im Sommer steigt das Thermometer aber bisweilen über 30°. Dawson (s. d.), die Hauptstadt der Landschaft, hat bei einem Dezembermittel von -30,6° ein Julimittel von 13,7°. Eine furchtbare Landplage bilden die Mücken. Die ersten wichtigen Goldfunde wurden von G. H. Cormack 1896 gemacht und führten, ungeachtet der großen Verkehrsschwierigkeiten, zu einer so massenhaften Einwanderung von Goldsuchern, daß die Gesamtausbeute in demselben Jahre bereits 2,5 Mill. Doll., 1897 aber 10 Mill., 1898: 16 Mill. und bis 1902 insgesamt 80 Mill. Doll. betrug. Die Landschaft wird entweder von Skagway am Lynnfjord mit der 246 km langen Eisenbahn über den Whitepaß bis Whitehorse und dem anschließenden Dampfschiff auf dem Lewis River erreicht oder von St. Michaels, vor der Yukonmündung, mit dem von Juli bis Oktober verkehrenden Yukondampfern. Vgl. Philip's Sketch-map of the K. gold region, 1: 126,720 (Lond. 1898) und das Kärtchen bei Artikel »Alaska«; Leonard, The goldfields of K. (Lond. 1897); Sola, K., truth and facts of the new Eldorado (das. 1898); Ogilvie, The K. official guide (Toronto 1898); Heilprin, Alaska and the K. (Lond. 1899); Boillot, Aux mines d'or du K. (Par. 1899); Adney, The K. stampede (New York 1900); McConnell, Preliminary report on the K. gold-fields Yukon district (Geological Survey of Canada, 1900); Lynch, Three years in the K. (Lond. 1904); McLain, Alaska and the K. (New York 1905).