Kleie

Kleie

Kleie, ein Nebenprodukt bei der Bereitung des Mehls, besteht aus den äußern Hüllen des Getreides, ist aber stets mit mehr oder weniger von den Bestandteilen des Mehls gemischt und enthält:

Tabelle

Der Nährwert der K. erscheint nach ihrem hohen Stickstoffgehalt sehr bedeutend; aber der große Gehalt an Holzfaser mindert ihren Wert erheblich, und da es selbst durch Säuren und Alkalien nicht gelingt, die eiweißartigen Substanzen völlig von der Holzfaser zu trennen, so muß ein Teil dieser letztern gewiß als völlig unverdaulich gelten (vgl. Brot, S. 462). Es ist vielfach üblich, die aus dem Getreide vor dem Vermahlen abgesiebten Unkrautsamen der K. wieder zuzusetzen. Diesem Gebrauch gegenüber hat der Deutsche Landwirtschaftsrat erklärt, K. sei der Abfall, der beim Mahlen des vorher von Verunreinigungen befreiten, also reinen, mehlfertigen Korns entsteht. Man benutzt die K. als Viehfutter (s. Futter und Fütterung, S. 238), in der Färberei zur Bereitung der warmen Indigküpe, in der Zeugdruckerei zur Reinigung des weißen Grundes bedruckter Gewebe und zur Befreiung der bedruckten Stelle von nur mechanisch anhaftendem Farbstoff, endlich auch in der Gerberei.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Kleie — Kleie …   Deutsch Wörterbuch

  • Kleie — [ klai̮ə], die; , n: beim Mahlen von Getreide abfallendes Produkt aus Schalen, Spelzen und Resten von Mehl: Kleie enthält wichtige Ballaststoffe. Zus.: Haferkleie, Mandelkleie, Weizenkleie. * * * Kleie 〈f. 19; unz.〉 Schalen u. Hüllen des… …   Universal-Lexikon

  • Kleie — Kleie, Abfallprodukt der Getreidemüllerei, bestehend aus den äußersten Schichten des Getreidekornes (Frucht und Samenhaut nebst daranhaftenden Kleber und Stärkezellteilchen). Aus den Schrotungen geht die Kleie (grobe) als Ueberbleibsel des… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Kleie — Sf std. (9. Jh.), mhd. klī(w)e, ahd. klī(w)a, klīga, mndd. klī(g)e Stammwort. Herkunft unklar. Der Anschluß an * glei schmieren, kleben (unter Hinweis auf die in der Kleie enthaltenen Kleber Reste) bringt kaum ein ausreichendes Benennungsmotiv.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Kleie — Kleie: Die Kleie ist, da sie die zähen, schwer vermahlbaren äußeren Kleberschichten des Getreidekorns enthält, als »klebrige Masse, Kleister« benannt. Das nur dt. Wort (mhd. klī‹w›e, ahd. klī‹w›a, mnd. klīe) gehört zu der unter ↑ Klei »fette,… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Kleie — Kleie, 1) Schale des Getreides, welche beim Mahlen vom Mehl abgesondert wird; sie enthält 6 Procent Holzfaser mehr als das wirkliche Mehl, dagegen aber auch größeres Verhältniß von nährenden Stoffen, namentlich an Kleber, Stärke u. fettem Ole, u …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Kleie — Kleie, die beim Mahlen abgesonderte Schale der Getreidekörner, enthält Eiweißstoffe und Stärkemehl; gewöhnlich nur als Viehfutter benutzt …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Kleie — Kleie, die beim Mahlen abgesonderte Schale der Getreidekörner, enthält neben der Holzfaser noch nährende und aromatische Stoffe, wird in der Regel nur als Viehfutter verwendet …   Herders Conversations-Lexikon

  • Kleie — die; ; nur Sg; der Rest (an Schalen und Hülsen), der beim Mahlen des Korns zu Mehl übrig bleibt || K: Weizenkleie …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Kleie — Kleie, die; , n (Abfallprodukt beim Mahlen von Getreide) …   Die deutsche Rechtschreibung

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