- Iranĭer
Iranĭer, Gruppe von Völkern, die Iranische Sprachen (s. d.) sprechen. Den Grundstock bildeten im Altertum die Meder und Perser sowie die Bewohner der als Ariana bezeichneten Provinzen des persischen Reiches. Heute gehören dazu die Perser (s. Tafel »Asiatische Völker II«, Fig. 15) nebst den in Persien und Ostindien zerstreuten Parsen und den Tadschik, der Persisch redenden, Ackerbau und Handel treibenden Bevölkerung von Afghanistan, Belutschistan und Turkistan, dann die Kurden und Luren, die Afghanen, die Osseten im Kaukasus, die Tat in der Provinz Baku und die Guran im kurdischen Zagrosgebirge, letztere beide Ackerbauer, die Galtscha im Pamirhochland und (vielleicht) die Armenier, welche Völkerschaften in Körperbildung und Kultur sehr verschieden sind, weil vielfach durch fremde Völkerelemente beeinflußt, so die Tadschik durch die Uzbeken (woraus die Sarten), die Belutschen durch die Drawida, die westlichen I. durch benachbarte Semiten. Während die I. im allgemeinen dolichokephal und dunkelfarbig sind, erscheinen Osseten und Galtscha brachykephal und hellfarbig. Bezüglich der Religion der alten I. s. Zendavesta. Vgl. Spiegel, Eranische Altertumskunde (Leipz. 1871–78, 3 Bde.).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.