- Heiden [3]
Heiden, 1) Feodor, Graf, russ. Militär und Staatsmann, geb. 27. Sept. 1821 in Sveaborg (Finnland), gest. 31. Aug. 1900 in Zarskoje Selo, diente 1844–47 als Offizier im Kaukasus mit Auszeichnung, wurde 1849 Oberst und Flügeladjutant, 1855 Generalmajor und befehligte im Krimkrieg die Truppen an der kurisch-livischen Küste. Seit 1861 Generalleutnant und Generaladjutant, erwarb er sich im russisch-türkischen Krieg 1877/78 als Chef des Großen Generalstabs (seit 1866) große Verdienste. Als Generalgouverneur von Finnland (1881–97) förderte er anfangs die Bestrebungen der Fennomanen (s. d.), ging aber Ende der 1880er Jahre ins panslawistische Lager über und war, seit 1897 auch Mitglied des russischen Reichsrats, an den Russifizierungsmaßregeln im Großfürstentum hervorragend beteiligt.
2) Eduard, Agrikulturchemiker, geb. 8. Febr. 1835 in Greifswald, gest. 20. Dez. 1888, studierte seit 1854 in Greifswald und Eldena Staatswissenschaften, dann Naturwissenschaften, insbes. Agrikulturchemie, wurde 1857 Assistent des chemischen Laboratoriums der Akademie in Eldena, ward 1862 an die landwirtschaftliche Akademie Waldau versetzt und ging von dort 1867 nach Berlin; 1868 wurde er Vorstand der Versuchsstation in Pommritz bei Bautzen und 1871 zum Professor ernannt. Er schrieb: »Die Phosphorsäure in ihren Beziehungen zur Landwirtschaft« (Berl. 1864); »Lehrbuch der Düngerlehre« (Bd. 1 u. 2, Stuttg. 1867–68; 2. Aufl., Hannov. 1879–87; dazu als 3. Band: »Statik des Landbaues«, das. 1871); »Leitfaden der gesamten Düngerlehre und Statik des Landbaues« (3. Aufl. von Gräfe, das. 1892); »Die Düngerlehre« (Berl. 1875); »Bericht über die Arbeiten der landwirtschaftlichen Versuchsstation zu Pommritz 1868–1869« (Stuttg. 1870); »Die landwirtschaftlichen Versuchsstationen« (2. Aufl., Leipz. 1874); »Untersuchungen über die zweckmäßigste Ernährung des Schweines« (Hannov. 1879); »Die menschlichen Exkremente« (das. 1882); »Wie wird schwerer, roher Boden (Neuland) fruchtbar gemacht?« (das. 1883); »Die Verwertung der städtischen Fäkalien« (mit Müller und v. Langsdorff, das. 1885).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.