Hanslick

Hanslick

Hanslick, Eduard, Musikschriftsteller, geb. 11. Sept. 1825 in Prag, gest. 6. Aug. 1904 in Wien, Sohn des böhmischen Bibliographen Joseph Adolf H. (gest. 2. Febr. 1859), erhielt seine Musikbildung durch Tomaschek in Prag, studierte aber in Prag und Wien die Rechte, promovierte 1849 zum Dr. jur. und trat in den Staatsdienst, aber schon 1848–49 war er Musikreferent der »Wiener Zeitung«, und als seine erste Schrift: »Vom Musikalisch-Schönen« (Leipz. 1854, 10. Aufl. 1902; mehrfach übersetzt), einen sensationellen Erfolg hatte, wählte er die Musik zum Lebensberuf, habilitierte sich als Privatdozent für Ästhetik und Geschichte der Tonkunst an der Wiener Universität und wurde 1861 zum außerordentlichen, 1870 zum ordentlichen Professor ernannt. 1895 trat er in den Ruhestand. 1854 übernahm H. die Redaktion des musikalischen Teils der »Presse«, 1864 aber die der »Neuen Freien Presse« und stieg schnell zu hohem Ansehen als musikalischer Kritiker. H. stand der Programmusik ablehnend gegenüber und hat auch gegenüber Wagners Reformen fortgesetzt einen sehr reservierten Standpunkt eingenommen, muß aber nichtsdestoweniger als einer der kenntnisreichsten und urteilsfähigsten Schriftsteller über die Musik der Gegenwart anerkannt werden. Eine wertvolle historische Arbeit ist seine »Geschichte des Konzertwesens in Wien« (Wien 1869–70, 2 Tle.). Seine Kritiken und Feuilletons erschienen gesammelt und überarbeitet unter folgenden Titeln: »Aus dem Konzertsaal. 1848–1868« (Wien 1870, 2. Aufl. 1897); »Die moderne Oper. Kritiken und Studien« (Berl. 1875–1900, 9 Bde.): Bd. 1 in 10. Aufl. 1900, Bd. 2: Musikalische Stationen (6. Aufl. 1901), Bd. 3: Aus dem Opernleben der Gegenwart (4. Aufl. 1901), Bd. 4: Musikalisches Skizzenbuch (3. Aufl. 1896), Bd. 5: Musikalisches und Literarisches (3. Aufl. 1890), Bd. 6: Aus dem Tagebuch eines Musikers (3. Aufl. 1892), Bd. 7: Fünf Jahre Musik (3. Aufl. 1896), Bd. 8: Am Ende des Jahrhunderts (3. Aufl. 1899), Bd. 9: Aus neuer und neuester Zeit (1900). Dazwischen erschienen noch die Sammlungen: »Suite. Aufsätze über Musik und Musiker« (Teschen 1884), »Konzerte, Komponisten und Virtuosen der letzten Jahre, 1870–1885« (Berl. 1886, 3. Aufl. 1896) und seine Selbstbiographie: »Aus meinem Leben« (1.–3. Aufl., das. 1894, 2 Bde.).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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