Gnesen [2]

Gnesen [2]

Gnesen (Gniezno), Kreisstadt im preuß. Regbez. Bromberg, zwischen Hügeln und Seen in fruchtbarer Gegend, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Posen-Schönsee, G.-Konitz u.a., 107 m ü. M., hat eine evangelische und 9 kath. Kirchen, darunter den Dom (965 gegründet) mit einer kunstvollen ehernen Flügeltür und dem Grabmal des heil. Adalbert, Synagoge, ein Denkmal Kaiser Friedrichs III., eine Zucker- und eine Lederfabrik, Eisengießerei und Maschinenfabrik, drei Dampfmahl- und eine Schneidemühle, Dampfmolkerei, Bierbrauerei, Vieh-, Pferde- und Getreidemärkte und (1900) mit der Garnison (ein Infanterieregiment Nr. 49 und ein Dragonerregiment Nr. 12) 21,693 Einw., davon 6714 Evangelische und 1179 Juden. In G. ist ein erzbischöfliches Konsistorium und Domkapitel, Priesterseminar, Kollegiatstift, Gymnasium, Waisenhaus, Landgestüt und ein Landgericht, das Kommando der 8. Infanteriebrigade und eine Reichsbanknebenstelle. Zum Landgerichtsbezirk G. gehören die sechs Amtsgerichte zu G., Mogilno, Tremessen, Witkowo, Wongrowitz und Wreschen. – G. ist eine der ältesten Städte des frühern Königreichs Polen, wurde 1000 Sitz eines Erzbischofs (s. oben), erhielt 1262 deutsches Stadtrecht und war bis 1320 Krönungsstadt der polnischen Könige. Hierhin, zum Grabe des heil. Adalbert, war schon Kaiser Otto III. gewallfahrt (vgl. Adalbert 1 und Otto III.). Später geriet die Stadt in Verfall und hat sich erst unter preußischer Herrschaft, unter die es 1793 und abermals 1814 kam, etwas gehoben.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Gnesen — Gnesen,   polnisch Gniezno [ gnjɛznɔ],    1) Kreisstadt in der Woiwodschaft Großpolen, Polen, 100 m über dem Meeresspiegel, von drei Seen umgeben, 71 000 Einwohner; katholischer Erzbischofssitz; Staatliches Pferdegestüt; Museum zu den Anfängen… …   Universal-Lexikon

  • Gnesen — Gnesen, (poln. Gniezno), 1) Kreis im preußischen Regierungsbezirk Bromberg, 24 QM., 52,600 Ew.; von der Welna durchflossen, reich an Weideland u. fruchtbar an Getreide, Tabak, Hopfen; neben dem Landbau u. beträchtlicher Vieh u. Bienenzucht nähren …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Gnesen [1] — Gnesen, Erzbistum im ehemaligen Königreich Polen, zu dessen Sprengel neben den preußischen die Bistümer Breslau, Kammin und Lebus und seit dem 12. Jahrh. Posen gehörten. Es wurde 1000 begründet. Der Erzbischof war Legat des päpstlichen Stuhls und …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gnesen — Gnesen, Kreisstadt im preuß. Reg. Bez. Bromberg, (1900) 21.693 E., Garnison, Land , Amtsgericht, Domkapitel der Erzdiözese G. Posen, Dom (965), Priesterseminar, Gymnasium, Landgestüt; Fabriken, Pferdemärkte. Bis 1320 Krönungsstadt der poln.… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Gnesen — Gnesen, die alte Hauptstadt von Großpolen und Krönungsstadt der polnischen Könige, vom myth. Ahnherrn der Polen, Lech, da gegründet, wo sich das Nest eines weißen Adlers befand (daher der weiße Adler im poln. Wappen), jetzt Kreisstadt der preuß.… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Gnesen — Gniezno …   Deutsch Wikipedia

  • Gnesen — Gniezno 52°32′N 17°36′E / 52.533, 17.6 …   Wikipédia en Français

  • Gnesen-Posen — • Archdiocese in the Kingdom of Prussia Catholic Encyclopedia. Kevin Knight. 2006. Gnesen Posen     Gnesen Posen     † …   Catholic encyclopedia

  • Gnesen Township, St. Louis County, Minnesota — Infobox Settlement official name = Gnesen Township, Minnesota settlement type = Township nickname = motto = imagesize = image caption = image |pushpin pushpin label position =left pushpin map caption =Location within the state of Minnesota… …   Wikipedia

  • Gnesen — m. PL Hnězdno, Gniezno …   Wiener Dialektwörterbuch

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