Gedike

Gedike

Gedike, 1) Friedrich, deutscher Schulmann der Aufklärungszeit, geb. 15. Jan. 1754 in Boberow (Mark Brandenburg), gest. 2. Mai 1803 in Berlin, wurde im Waisenhaus zu Züllichau erzogen, studierte in Frankfurt a. O. Theologie, wurde 1776 Subrektor, 1778 Prorektor und 1779 Direktor des Werderschen Gymnasiums in Berlin, das durch ihn zu hoher Blüte gedieh. Seit 1784 Mitglied des Konsistoriums und seit 1787 Rat des Oberschulkollegiums, übernahm er 1791 zugleich die Mitdirektion und 1793 die Direktion des Köllnischen Gymnasiums; seit 1790 war er auch Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften. Die Gründung des von ihm später erfolgreich geleiteten Seminars für gelehrte Schulen (1787) und die Einführung der Reifeprüfung an den Gymnasien (1788) sind vorzugsweise sein Werk. Außer einer Reihe von Schulbüchern gab er heraus: »Aristoteles und Basedow« (Berl. 1779); »Schulschriften« (das. 1789 u. 1795, 2 Bde.); »Vermischte Schriften« (das. 1801) sowie Ausgaben und Übersetzungen alter Klassiker. Vgl. Schmidt, Friedrich G. (Berl. 1803); Jenisch, Worte zum Andenken an G. (das. 1803); Horn, Friedrich G. (das. 1808); Fischer, Das königliche pädagogische Seminar zu Berlin (»Zeitschrift für Gymnasialwesen«, Bd. 42, das. 1887); Heidemann, Geschichte des Grauen Klosters zu Berlin (das. 1874); Paulsen, Geschichte des gelehrten Unterrichts (2. Aufl., Leipz. 1896); Bender, Geschichte des Gelehrtenschulwesens in Deutschland (in Schmids »Geschichte der Erziehung«, 5. Bd., 1. Abt., Stuttg. 1901); Sander, Geschichte der Volksschule (ebenda, 3. Abt., 1902).

2) Ludwig Friedrich Gottlob Ernst, Schulmann, Bruder des vorigen, geb. 22. Okt. 1761 in Boberow, gest. 8. Juli 1839 in Leipzig, studierte in Halle und ward 1782 Lehrer an dem Gymnasium zum Grauen Kloster zu Berlin, 1783 Professor am Elisabethanum zu Breslau. Von 1793–1803 stand er als Rektor dem Gymnasium in Bautzen vor und wurde 1803 Direktor der ersten in Sachsen gegründeten Realschule, der Bürgerschule zu Leipzig, an der er bis 1832 wirkte.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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