- Garrick
Garrick, David, engl. Schauspieler und dramatischer Dichter, geb. 20. Febr. 1716 in Heresford, gest. 20. Jan. 1779 bei London, widmete sich, nachdem er eine Zeitlang auf dem Kontor seines Oheims in Lissabon gearbeitet, seit 1737 zu London dem Studium der Rechte, ward sodann Kaufmann und eröffnete mit seinem Bruder ein Weingeschäft. Endlich einer Neigung, die von Jugend auf seine Seele erfüllt hatte, nachgebend, betrat er 1741 zuerst zu Ipswich unter dem Namen Lyddel, sodann zu London als Richard III. die Bühne und erntete sofort außergewöhnlichen Beifall. Er spielte mit steigendem Erfolg bis 1745 auf dem Drurylane-Theater, ging dann nach Dublin, um mit Th. Sheridan die Direktion des Theaters in Sinock Ally zu übernehmen, folgte aber schon 1746 einem Ruf an das Coventgarden-Theater in London und kaufte 1747 das Drurylane-Theater. Hier brachte er namentlich Shakespeare durch großzügige Darstellung zu erneutem Leben. Seine Tätigkeit unterbrach 1763–65 eine Reise nach Frankreich, Italien und Deutschland; 1776 zog er sich auf sein Landhaus zurück. Er hinterließ ca. 140,000 Pfd. Sterl. Vermählt war er seit 1749 mit der Tänzerin Eva Maria Veigel, geb. 1724 in Wien. Sein Leichnam wurde in der Westminsterabtei am Fuß des Denkmals beigesetzt, das er für Shakespeare dort zusammengebracht hatte. G. hatte seine Mienen sowie sein Sprachorgan auf das bewundernswürdigste in der Gewalt; der Ausdruck jeder Leidenschaft stand ihm zu Gebote, so daß er fast gleich groß im Tragischen wie im Komischen war. Seine Bearbeitungen Shakespearescher Stücke sind weniger gelungen. Von seinen 27 Originalkomödien haben sich einige, wie: »The lying valet«, »Miss in her teens«, »High life below stairs« und »The clandestine marriage«, bis jetzt auf dem Spielplan erhalten. Seine »Dramatic works« erschienen London 1768, 3 Bde. (neuere Ausg. 1798, 3 Bde.). Seine Prologe, Episteln und Gedichte sind in den »Poetical works of G.« (Lond. 1785, 2 Bde.) enthalten; seine Korrespondenz erschien 1831. Seine Originalbiographen waren Davies (1780) und Murphy (1801); auch Lichtenberg hat mehrere seiner Glanzszenen beschrieben. Moderne Biographien sind die von Fitzgerald (1868, Neudruck 1900) und W. Knight (1894), besonders aber ist Chr. Gaehde, G. als Shakespeare-Darsteller (Berl. 1904) hervorzuheben. Garricks Namen tragen das Vaudeville »G. double« von Arm. Gouffé und G. Duval und Deinhardsteins Lustspiel »G. in Bristol«.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.