Gallocyanīn

Gallocyanīn

Gallocyanīn (Solidviolett) C15H12N2O5, Dimethylamidooxyoxazonkarbonsäure, entsteht bei Einwirkung von Nitrosodimethylanilin auf Gallussäure oder Tannin. Es kommt als grünliche Paste in den Handel, löst sich schwer in heißem Wasser, Alkohol und Eisessig mit blauvioletter Farbe, zeigt saure und basische Eigenschaften und wird aus der rötlich violetten Lösung in Alkalien durch Säuren wieder gefällt. Mit Eisen, Tonerde, namentlich mit Chromoxyd bildet es schön violette Lacke und wird daher in der Zeugdruckerei und zum Färben chromierter Wolle benutzt. Beim Erhitzen von G. mit Anilin entsteht eine Verbindung, deren Sulfosäure als Delphinblau Verwendung findet. Gallussäuremethyläther gibt mit Nitrosodimethylanilin einen Gallocyaninmethyläther C15H11N2O5.CH3, eine ausgesprochene Base, die als Prune zum Färben tannierter Baumwolle dient, gegen Metallbeizen sich aber wie G. verhält. Mit Gallaminsäure gibt Nitrosodimethylanilin Gallaminblau.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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