Eulenburg [2]

Eulenburg [2]

Eulenburg, Albert, Mediziner, geb. 10. Aug. 1840 in Berl in, studierte seit 1857 in Bonn und Berlin, wurde 1863 Assistenzarzt am Universitätskrankenhaus in Greifswald, habilitierte sich daselbst und schrieb »Die hypodermatische Injektion der Arzneimittel« (Berl. 1865, 3. Aufl. 1875), welches Werk zur Ausbildung dieser Methode wesentlich beitrug. 1866 habilitierte er sich als Privatdozent in Berlin, wurde Assistenzarzt der medizinischen Universitätspoliklinik und widmete sich dem Studium der Nervenkrankheiten, die er auf dem Weg sowohl experimentalpathologischer Forschung als klinischer Beobachtung zu fördern bemüht war. Außer der durch Griesinger angeregten »Pathologie des Sympathicus« (mit Guttmann, Berl. 1873) erschien als Frucht dieser Studien sein »Lehrbuch der Nervenkrankheiten auf physiologischer Basis« (das. 1871; 2. Aufl. 1878, 2 Tle.). Als der Grundzug dieses Werkes darf die angestrebte innige Verbindung von Nervenphysiologie und Nervenpathologie, die Begründung der letztern auf experimenteller Forschung und klinischer Beobachtung gelten. Seine Untersuchungen auf pharmakologischem Gebiet bewirkten 1874 seine Berufung als Professor der Arzneimittellehre und Direktor des pharmakologischen Instituts nach Greifswald, von wo er 1882 nach Berlin zurückkehrte, um sich ausschließlich der Praxis und der Nervenpathologie zu widmen. Er ist außerordentlicher Professor an der Universität. Mit Jolly u. a. bearbeitete er für Ebsteins »Handbuch der praktischen Medizin« die Nervenkrankheiten. Er schrieb noch: »Die hydroelektrischen Bäder« (Wien 1883), »Sexuale Neuropathie« (Leipz. 1895), »Sexuale Neurasthenie« (das. 1902), »Sadismus und Masochismus« (Wiesb. 1902). Mit zahlreichen andern Medizinern gab er die »Realenzyklopädie der gesamten Heilkunde« (Wien 1880–83, 15 Bde.; 3. Aufl. 1894–1900, 26 Bde.) und im Anschluß daran die »Enzyklopädischen Jahrbücher der gesamten Heilkunde« (das., seit 1891), mit Samuel das »Lehrbuch der allgemeinen Therapie« (das. 1897 bis 1899, 3 Bde.) heraus. Mit Kolle und Weintraud begann er die Herausgabe des »Lehrbuches der klinischen Untersuchungsmethoden« (Wien 1903ff.). Er ist auch Mitherausgeber der »Deutschen medizinischen Wochenschrift« (mit Schwalbe, Leipz., seit 1894) und des »Reichsmedizinalkalenders« (mit Schwalbe).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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