Domĭnospiel

Domĭnospiel

Domĭnospiel, wie man gewöhnlich annimmt, nach dem Erfinder, Abbé Domino, so benannt. Von berufener Seite wird dagegen behauptet, die Zeichnung des Gewandes, das die Domherren beim Gesang des Dixit Dominus, Domino (zur Abendandacht) trugen, habe den Namen veranlaßt. D. spielt man mit länglichen, platten Steinen von Holz mit Elfenbein- oder Knochenplatte (Dominosteine), deren jeder zwei durch Augen wie auf Würfeln bezeichnete Zahlen von 0 (Blank) bis 6 hat, so daß jede Zahl einmal doppelt und einmal mit jeder andern Zahl vorkommt. Es gibt also in einem vollen Spiel 28 Steine. Seltener werden Spiele angewendet, in denen auch die Zahlen 7 und 8 vorkommen (36 oder 45 Steine). Über die 8 hinaus gehen gute Spieler nicht, weil dann die Berechnung zuviel Zeit und Mühe kosten würde. Es können 2–4 Personen teilnehmen. Das Spiel beginnt mit dem Umlegen und Mischen der Steine; aus dem Haufen nimmt sich dann jeder Spieler eine Anzahl (gewöhnlich 6) heraus, und die übrigen bleiben als Talon. Wer den höchsten Stein (oder höchsten Pasch) hat, setzt diesen aus, und der Folgende setzt einen Stein so daran, daß Felder mit gleicher Augenzahl aneinander kommen. Hat er keinen entsprechenden Stein, so muß er vom Talon kaufen, oder er wird, wenn nichts mehr zu kaufen ist, übersprungen, und der Folgende setzt. Unter Zweien spielt man in der Regel so, daß die letzten zwei oder drei Steine nicht gekauft werden dürfen. Freiwilliges Kaufen wird von vielen verboten, doch empfiehlt sich dies nicht, weil die Befolgung solcher Regel selten kontrolliert werden kann. Auch ist es unter Zweien interessant, wenn man sich eine Forre schaffen kann (viel gleiche Zahlen), was für den Gewinn Bedeutung hat. Manche Spieler befolgen die Regel, daß man an einen Pasch noch einmal ansetzen dürfe. Das Spiel wird beendet, 1) wenn ein Spieler »Domino macht«, d.h. seinen letzten Stein ansetzt. Die andern können nach Verabredung das Spiel unter sich fortsetzen, bis noch ein Zweiter und Dritter »Domino macht« und nur der letzte bezahlt; 2) wenn ein Spieler »schließt« (sperrt), so daß niemand mehr ansetzen kann. Dann verlieren die meisten Augen. Das D., von Italien ausgegangen, ist ein beinahe in der ganzen Welt geübtes Spiel, nirgends aber herrscht es so vor wie in den Kaffeehäusern Frankreichs und Belgiens.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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